Neuerliche Kleingeistigkeit der Stuttgarter Verwaltungsspitze beim Gedenken an Opfer rassistischer Gewalt

Anlässlich des zweiten Gedenktages an den rassistischen Terroranschlag von Hanau sollte im Rahmen einer bundesweiten Aktion am 19. Februar 2022 auch die Fassade des Stuttgarter Rathauses mit einer Lichtprojektion beleuchtet werden. „Im Internationalen Ausschuss gab es zur Anfrage des LAKA (Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg) für eine Projektion auf die Fassade des Stuttgarter Rathauses eine große Mehrheit der Mitglieder des Gemeinderats. Oberbürgermeister Nopper sollte entsprechend informiert werden und angefragt werden“, erläutert Luigi Pantisano, der für die FrAKTION für die Themen Geflüchtete, Migration und Antirassismus spricht. „Nun hat die Verwaltungsspitze aber eine vollkommen unverständliche Kehrtwende gemacht: Die Stadt Stuttgart wolle sich an der Aktion nicht beteiligen, weil angeblich der konkrete Bezug zur Stadt Stuttgart fehlt. Das ist absurd und lebensfremd. Rassismus betrifft uns alle, nicht umsonst lautet der Hashtag der Veranstaltung #hanauistüberall“, so Pantisano weiter.

„Im Fall der Gedenktafel an der Rathausfassade anlässlich des ersten Jahrestags der rassistisch motivierten Morde in Hanau hatte die Verwaltung schon eine ablehnende Haltung gezeigt. Dabei haben die rassistischen Morde in Hanau gezeigt, dass Rassismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, dem wir auch in Stuttgart begegnen müssen“, sagt Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch. „In Berlin, Bremen und Wiesbaden wird die Initiative offenbar mit offenen Armen empfangen – nun auch dankenswerterweise von der Landesregierung. Diese springt nun ein und bietet die Fassade des Alten Schloss für eine Projektion an. Sie übernehmen auch die notwendigen 4.000 Euro für die Finanzierung der Aktion. Oberbürgermeister Nopper steht mit seiner kleingeistigen Ablehnungshaltung erneut alleine da, die überhaupt nicht zur weltoffenen Haltung der großen Mehrheit der Stadtgesellschaft passt“, so Pantisano abschließend. 

 

Veranstaltungshinweis:

Der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) hat eine bundesweite Aktion initiiert unter dem Motto „Hanau muss Erinnerung aller werden!“. 

Geplant ist eine Lichtprojektion am 19.02.2022 von den Porträts der Opfer der rassistischen Morde in Hanau

Ort: Altes Schloss

Uhrzeit: Ab 18 Uhr (Stadtrat Luigi Pantisano wird bei der Lichtprojektion anwesend sein.)