Wir Menschen sind schon merkwürdige Geschöpfe. Unter allem, was auf unserem Planeten noch so kriecht und krabbelt, sind wir wohl die einzige Spezies, die mit Vernunft begabt so unglaublich unvernünftig handelt oder besser: nicht handelt!
Seit Jahrzehnten redet sich die Klima-Wissenschaft den Mund fusselig, was zu tun ist. Aber immer wenn es darum geht, unseren kleinen blauen Planeten vor der menschengemachten Überhitzung zu retten, scheinen wir unfähig, das Nötige zu tun. Längst ist klar: So kann es nicht weitergehen!
Bei all diesem globalen Versagen wäre es sehr verwunderlich, würden Selbstbetrug und Selbstverleugnung um unsere schöne Stadt einen Bogen machen. Daher beantragen wir seit Jahren im Gemeinderat, was die Wissenschaft von der Politik verlangt: sofortige Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur Klimaanpassung.
Im Sommer 2021 stand zum dritten Mal unser Antrag „Stuttgart bis 2030 klimaneutral machen“ auf der Agenda des Gemeinderats. Damals baten uns die anderen Fraktionen um mehr Beratungszeit, daher stellten wir unseren Antrag zurück. Als wir ihn dann rechtzeitig vor dem Doppelhaushalt 2022/23 zur Abstimmung bringen wollten, vertagten die anderen Fraktionen auf Vorschlag des OB erneut den überfälligen Zielbeschluss auf den 20.01.22. Zu dieser Klimadebatte legt der OB eine Vorlage vor, bei der nur eines klar ist: es gibt wieder keinen Beschluss. Denn auf Vorschlag des OB soll erst eine Unternehmensberatung(!) einen „realistischen, sozial und wirtschaftsfreundlichen Klima-Fahrplan“ erarbeiten.
Wenn es darum geht, Menschenleben zu schützen und zu retten, ist es vernünftig, das zu tun, was nötig ist und nicht etwa das, was eine Unternehmensberatung für „realistisch“ und „wirtschaftsfreundlich“ hält!