Die neue Landesregierung bekennt sich zu zahlreichen Ausbauprojekten um Stuttgart 21. „Das ist ein umfassendes Eingeständnis, dass Stuttgart 21 nicht die versprochene Leistungsfähigkeit und Qualität bringt. Jahrelang haben wir auf eklatante Mängel hingewiesen – jetzt hat sich das Projekt Stuttgart 21 als absoluter Engpass des Schienenverkehrs entlarvt. Der Tiefbahnhof ist komplett unterdimensioniert und genügt den Anforderungen an den Deutschlandtakt in keiner Weise“, kommentiert Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch die jüngsten Ankündigungen der Landesregierung, eine achtgleisige Ergänzungsstation für mindestens 800 Millionen Euro bauen zu wollen. „Die vielen Zusatzoptionen, von der großen Wendlinger Kurve, dem gewünschten Gäubahntunnel, dem 5. und 6. Gleis und zuletzt der achtgleisige unterirdische Zusatzbahnhof stellen das Projekt Stuttgart 21 grundsätzlich in Frage“, betont Fraktionssprecher Thomas Adler.
Kritik an Vorfestlegung von OB Nopper
„Die reflexartige Ablehnung des Ergänzungsbahnhofs von Oberbürgermeister Frank Nopper halten wir für vollkommen verfehlt, denn er stellt damit kommunale Interessen über einen überregional bedeutenden Schienenverkehrsknoten“, kritisiert Hannes Rockenbauch und führt weiter aus: „Diese Haltung des OB bestätigt unseren Eindruck, dass Stuttgart 21 von der Stadt als reines Immobilienprojekt gesehen wird. Damit wird ein künstlicher Gegensatz aus Stadtentwicklung und Schieneninfrastruktur formuliert. Dabei muss Stadtentwicklung und der Ausbau der Schienenverkehrsinfrastruktur zusammengebracht werden“, fordert Hannes Rockenbauch.
„Wir begrüßen grundsätzlich, dass das objektive Eingeständnis mangelnder Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs ein wenig Bewegung in die Debatte bringt. Entscheidend ist aber die richtige Richtung: klimapolitischen Schaden des S21-Baus mit noch mehr klimaschädlichen Tunnelkilometern reparieren zu wollen dient weder dem Klimaschutz noch dem Bahnverkehr“, so Thomas Adler weiter.
„Es ist jetzt an der Zeit, nochmal inne zu halten, vorbehaltlos auch Konzepte wie die „Plausibilitätsstudie S21 Güterlogistik“ zu prüfen, um einen Ausweg für die verfahrene Situation um Stuttgart 21 zu finden“, so Hannes Rockenbauch abschließend.