Unsere Fraktionsgemeinschaft hat als einzige die bisherigen Pläne zur Opernsanierung abgelehnt. „Aus guten Gründen!“, betont Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch (SÖS) „Wir haben schon damals gesagt, dass die Pläne zu aufwändig und viel zu teuer und mit Blick auf das Kulissengebäude an der B14 als städtebaulich nicht verträglich sind“, so Rockenbauch weiter.
Die neuerlichen Bauzeitverzögerungen haben jetzt zu aufgeregten Diskussionen um Alternativen zu den bisherigen Plänen geführt. „Der Druck bei der geplanten Opernsanierung wird mit jeder weiteren Bauzeitverzögerung und der absehbaren Kostenexplosion immer größer. Wir bleiben dabei: Es braucht einen Plan B für das Gesamtprojekt – und zwar jetzt! Eine Kostentransparenz müssen wir ebenfalls schaffen! Dass das Land erst im Jahr 2026 mit einer aktualisierten Kostenprognose kommen will, ist ein Unding“ kritisiert die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Guntrun Müller-Enßlin (SÖS).
„Mit den jetzigen Planungen wird es ab dem Zeitpunkt, wenn der Wettbewerb um die Sanierung des Littmannbaus und des Kulissengebäudes entschieden ist, zu einer Kostenexplosion kommen“, ist sich Hannes Rockenbauch sicher. „Dann werden wir vor der Alternative stehen: entweder wir schlucken die Kosten oder wir müssen massive Abstriche an der Qualität für die Künstler*innen und / oder der Werkstätten vornehmen“, so Rockenbauch weiter.
„Das muss aber nicht sein: Mit einer durchgeplanten Alternative mit einer dauerhaften Oper an den Wagenhallen und einer moderaten Sanierung des Littmannbaus können massiv Kosten gespart werden“, sagt Guntrun Müller-Enßlin. „Zurückkehren in den Littmannbau würde nur das Ballett. Jetzt ist das letzte Zeitfenster, in dem wir konzeptionell vorhersehbare Kostenexplosionen verhindern können“, so Müller Enßlin weiter.
„Unsere Idee ist einfach: die bereits in Planung sich befindende Interimsoper an den Wagenhallen wird zur dauerhaften Oper, der Littmannbau wird für die Zwecke des Balletts behutsam saniert. Eine Kreuzbühne ist unnötig und das Kulissengebäude kann zumindest teilweise zurückgebaut werden“, skizziert Hannes Rockenbauch den Vorschlag der Fraktionsgemeinschaft, der in Form eines Antrags eingereicht wurde. „Unser Alternativvorschlag würde bedeuten, dass es zukünftig zwei statt einer Spielstätte gibt. Dem Argument, dass wäre finanziell nicht leistbar ist entgegenzusetzen, dass man bei zwei Spielstätten auch das doppelte an Aufführungen und damit auch Ticketeinnahmen generieren könnte“, sagt Guntrun Müller-Enßlin. „Wenn der Littmann-Bau mit dem Spielbetrieb des Balletts künftig nicht ausgelastet sein sollte, wäre das auch ein guter Veranstaltungsort für die Freie Tanz- und Theaterszene, die händeringend nach Probe- und Aufführungsmöglichkeiten sucht“, sagt Guntrun Müller-Enßlin und verweist auf das Kaufhof-Projekt in der Eberhardstraße, welches derzeit auf der Kippe zu stehen scheint.
„Unsere Herangehensweise baut auf dem bereits geplanten und beschlossenen auf – Das Interim zur Dauerlösung zu machen ist die einfachste Möglichkeit Kosten zu sparen. Wir freuen uns, dass alte Ideen von uns wie das Paketpostamt jetzt wieder in der Diskussion sind. Diese Vorschläge haben aber einen großen Nachteil: sie tragen nichts zur Einsparung von Kosten bei und verlängern überdies die Planungs- und Bauzeiten erheblich“, so Müller-Enßlin abschließend.