Gäubahnkappung und Stammstreckensperrung im Sommer 2026 – wie will die Bahn den Zusammenbruch des ÖPNV verhindern?

Wir beantragen, die Bahn AG und die Verwaltungsspitze berichten bis Ende des Jahres im zuständigen Ausschuss über folgenden Sachverhalt:
1. Die Bahn AG präsentiert dem Gemeinderat, wie die Fahrgäste aus S-Bahn, Regional- und Fernzügen im Sommer 2026 vom Hauptbahnhof nach Vaihingen kommen.
2. Die Bahn AG legt ein tragfähiges Verkehrskonzept vor, wie der Schienenersatzverkehr in den Sommerferien 2026 aussehen soll.
3. Die Bahn AG legt einen Plan vor, wie die Stammstreckensperrung bei einem Verzicht auf die Kappung der Gäubahn mit dem Ersatzverkehr bewältigt werden kann.
4. Die Bahn AG legt vor, wie sie die Fahrgäste in den Sommerferien 2026 für die Zumutungen, die ein Schienenersatzverkehr mit sich bringt, finanziell entschädigen wird.
5. Die Bahn AG beziffert die Kosten für den Schienenersatzverkehr, der im Sommer 2026 entstehen wird.
6. Die Verwaltungsspitze beziffert die volkswirtschaftlichen Kosten und damit den wirtschaftlichen Schaden in Stuttgart, die durch die doppelte Sperrung im Sommer 2026 entstehen wird.

Begründung:
Die Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen ist für viele Fahrgäste des ÖPNV mittlerweile in den Sommerferien zur gewohnten Zumutung geworden. Bislang gab es aber über die Panoramabahn Schienenverkehre, die die Sperrung erträglicher gemacht haben.
Für das Jahr 2026 plant die Bahn AG allerdings, dass ab Mai die Gäubahn ab Vaihigen in Richtung Hauptbahnhof gekappt wird. Im Juli 2026 plant sie eine erneute Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen. Das bedeutet, dass in den Sommerferien weder S-Bahn, noch Regional- oder Fernzüge zwischen Vaihingen dem Hauptbahnhof verkehren. Diese neuerlichen und drastisch verschärften Zumutungen für die Fahrgäste des ÖPNV sind nicht hinnehmbar – eine finanzielle Entschädigung ist aus unserer Sicht das Mindeste, was die Bahn ihren Kunden anzubieten hat.
Fehlende Transparenz lebt die Bahn AG in Stuttgart seit Jahrzehnten vor beim Milliardengrab Stuttgart 21 vor. In Sachen Schienenersatzverkehr bleibt sie die Antworten von grundlegender verkehrlicher Bedeutung für Stuttgart bislang schuldig: Wie sollen zehntausende Fahrgäste im Sommer 2026 jeden Tag zwischen Stuttgart Hauptbahnhof und Stuttgart Vaihingen mit dem ÖPNV vorankommen? Die geplante neuerliche Sperrung der S-Bahn-Stammstrecke liefert ein gewichtiges Argument, auf die Abbindung der Gäubahn auch dauerhaft zu verzichten.