Das ehemalige Offizierskasino in der Rommelstraße 4 in Bad Cannstatt stand Ende des Jahres 2016 zum Verkauf. Eine Bürger*inneninitiative hatte im Vorfeld unter dem Motto „Leuchtturmprojekt faires Wohnen im Offizierskasino“ ganze 11 000 Unterschriften gesammelt und sich für das Kulturdenkmal eingesetzt. Der damalige Finanzbürgermeister, Michael Föll, wollte das Gebäude mit 1000 Quadratmeter Wohn- oder Büroraum aber nicht kaufen – trotz der Forderung einer Gemeinderatsmehrheit Ende 2016. Das denkmalgeschützte Gebäude ging an einen Investor. In der Folge passierte das, was in solchen Fällen oft geschieht: nichts. Zwischenzeitlich ist der Investor in Zahlungsschwierigkeiten geraten – jetzt bietet sich eine zweite Gelegenheit, dass die Stadt das Kulturdenkmal kauft. Wenn stadtbildprägende Gebäude zum Verkauf stehen, muss die Stadt zugreifen – das war die Lehre aus dem Fall des ehemaligen Offizierskasinos im Dezember 2016 – das haben wir damals schon beantragt. Was mit dem Offizierskasino in Bad Cannstatt seit 2017 passiert ist, ist beschämend und unwürdig. Wir erwarten jetzt, dass die Stadt aus dieser Fehlentscheidung von damals lernt und dem jetzigen Investor ein Kaufangebot unterbreitet, das Gebäude saniert und einer gemeinwohlorientierten Nutzung zuführt! Die anhaltende Gleichgültigkeit der Verwaltungsspitze gegenüber der Stuttgarter Stadtgeschichte muss jetzt ein Ende haben. Die wenige historische Bausubstanz, die in Stuttgart noch existiert, muss dringend geschützt werden.
Weitere Beiträge
-
Gäubahnkappung und Stammstreckensperrung im Sommer 2026 – wie will die Bahn den Zusammenbruch des ÖPNV verhindern?
-
PM: Sinnlose Klage vor dem Bundesverfassungsgericht: „Die Linke und SÖS“ lehnt den geplanten Gang der Stadt Stuttgart nach Karlsruhe entschieden ab.
-
OB am Limit
-
Anpacken statt Angstmachen