Nach inzwischen 700 Montagsdemos wird immer deutlicher, dass das angeblich „am besten geplante Projekt“ Stuttgart 21 verkehrstechnisch auf ganzer Linie scheitert: die Bahn AG verschiebt die vollständige Inbetriebnahme des Tunnelgewirrs und den Bau des Pfaffensteigtunnels auf den Sankt Nimmerleinstag! Und sie muss nach 15 Jahren Bürger:innenprotest eingestehen, dass die Züge „Oben bleiben“ müssen! Nun will sie schrittweise im Kellerbahnhöfle üben, wie dort Züge nach Fahrplan rollen. Der Kopfbahnhof ist eben unerlässlich und damit löst sich die Fata Morgana Rosensteinquartier auf.
Der Vorteil: die Gäubahn zwischen Stuttgart und Zürich kann ohne Unterbrechung weitergeführt werden! Die Gleise dieser Magistrale zwischen Rom und Stockholm führen oberirdisch über die Panoramabahn in den Stuttgarter Hauptbahnhof! Mittlerweile wehren sich auch die Bürger:innen und Oberbürgermeister der Städte entlang der Gäubahn gegen die geplante Kappung dieser Strecke in Stuttgart-Vaihingen, denn sie würden mit allergrößter Wahrscheinlichkeit dauerhaft vom Fernverkehr abgekoppelt. Der Widerstand wurde zuletzt bei unserer Veranstaltung im Großen Sitzungssaal im Rathaus erlebbar: 500 interessierte Bürger:innen lauschten den Vorträgen. Darunter auch dem Bahnexperten und ehemaligen Chef der Schweizerischen Bundesbahn, Benedikt Weibel, der sich eindeutig für den Erhalt der Gäubahn aussprach!
Mit der geplanten Teilinbetriebnahme von Stuttgart 21 zeigt die Bahn AG einmal mehr, in welch desolatem Zustand das Projekt und sie selbst ist. Stuttgart muss ein vitales Interesse daran haben, dauerhaft als Wirtschaftsstandort mit einer funktionierenden Schieneninfrastruktur versorgt zu sein. Und das geht nur mit Kopfbahnhof und Oben bleiben!