Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres kam es zu einer verheerenden Gasexplosion in Stuttgart. Bei den beiden Gasexplosionen am 6. März 2023 in der Köllestraße und am 17. Januar 2024 in der Katzenbachstraße ist die Stadt nur knapp einer noch verheerenderen Katastrophe vorbeigeschrammt. Die Bilanz der beiden Katastrophen ist erschütternd: Ein Mensch wurde getötet, mehrere Menschen wurden verletzt. Viele Betroffene haben ihr Hab und Gut verloren und leiden bis heute psychisch an den Folgen der Explosion.
„Die Ursache für beide Explosionen waren offenkundig vollkommen überalterte Strom- und Gasleitungen. Ich erwarte, dass die beiden Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht und Verantwortung nachkommen und für die Sicherheit der Stuttgarter Bevölkerung sorgen“, sagt Stadtrat Luigi Pantisano (LINKE).
„Es reicht an der Stelle nicht aus, die konkrete Ursache für die verheerende Gasexplosion in der Katzenbachstraße zu benennen. Vielmehr müssen die verantwortlichen Unternehmen Netze BW und die Stuttgart Netze jetzt umgehend aufklären, wie es um die Sicherheit des Stuttgarter Strom- und Gasnetzes bestellt ist“, fordert Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch (SÖS). Vor nicht einmal einem Jahr kam es zu einer tödlichen Gasexplosion in der Köllestraße. Ursache war dort ein marodes Stromkabel. Die offenbar viel zu alte Gasleitung in der Katzenbachstraße weist ein münzgroßes Loch auf. „Offenbar reichen das bisherige Vorgehen und die Erneuerungsmaßnahmen nicht aus, um unsere Bevölkerung genügend zu schützen. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar. Wenn aus einem Flickenteppich alter und erneuerter Leitungen eine solch extreme Gefahren für Leib und Leben der Stuttgarterinnen und Stuttgarter ausgeht, ist es an der Zeit, einen Plan für die systematische Erneuerung der Strom- und Gasleitungen vorzulegen“, sagt Luigi Pantisano.
„Wir erwarten jetzt von den beiden verantwortlichen Unternehmen Netze BW und Stuttgart Netze, dass sie öffentlich dem Gemeinderat berichten, wie ihre Strategie für die Erneuerung der Strom- und Gasnetze aussieht. Nur mit einer umfassenden Strategie und ausreichenden Ressourcen können wir die Sicherheit der Menschen garantieren und den notwendigen Umbau für die Energiewende voranbringen“, so Hannes Rockenbauch mit Verweis auf den Antrag der FrAKTION.
Stefan Urbat (PIRATENPARTEI) und Aufsichtsratsmitglied der Stuttgart Netze betont: „Ich kritisiere, dass es bisher weder von der Stuttgart Netze GmbH noch von Netze BW eine transparente Information und Berichterstattung über den erneuten Vorfall mit Gas in der Katzenbachstraße in Vaihingen gab. Es ist völlig unangemessen und unzureichend, wenn die Unternehmen hierüber nur rein intern in den nächsten Aufsichtsratssitzungen nicht-öffentlich informieren werden. Daher fordere ich dringend eine zeitnahe und öffentliche Berichterstattung.“