Vernetzt Arbeiten für mehr Sicherheit in der Pflege

Begründung/Erläuterung:

In Deutschland fehlt es an Hausärzten. Den Mangel bekommen vor allem die Bewohner:innen von Pflegeheimen zu spüren. Denn viele Allgemeinärzte haben einfach keine Zeit, zu ihnen in die Pflegeeinrichtung zu kommen und sie zu untersuchen. Auch in Stuttgart ist dieser Mangel spürbar.

Um die ärztliche Versorgung von Pflegeheimbewohnern zu verbessern, hat sich die Berliner Internistin Dr. med. Irmgard Landgraf über eine elektronische Pflegeheimakte digital mit den von ihr betreuten Pflegeheimen vernetzt. Die Ergebnisse dieser jahrelangen Zusammenarbeit hat sie 2017 in ihrer Dissertation aufbereitet und dabei nachgewiesen, dass sich dadurch Fehler bei der Medikamentenversorgung weitestgehend vermeiden lassen. Hier wird eindeutig belegt, dass die so betreuten Pflegeheimbewohner:innen weniger Medikamente erhielten, seltener ins Krankenhaus müssten und eine höhere Lebenserwartung sowie mehr Lebensqualität haben.

Die Akte enthält neben den üblichen Dokumentationsfeldern auch Kommunikationsmodule, in die Pflegefachpersonen alle auffälligen gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Heimbewohner:innen eintragen können. Hausärzt:innen wählen sich von ihrer Praxis aus in die Pflegeheimsoftware ein und können schnell auf diese Einträge reagieren. Außerdem kann man über die Akte Behandlungsverläufe regelmäßig kontrollieren, Untersuchungen koordinieren und wöchentlichen Visiten vorbereiten. So wird die Zeit vor Ort geringer und die Effektivität größer.

Wir beantragen:

  1. Die Einführung eines Modellprojektes der elektronischen Pflegeheimakte in den Pflegeheimen Stuttgarts.