Begründung/Erläuterung:
Seit März 2022 steigt die Anzahl der Menschen mit Fluchthintergrund, die nach Stuttgart kommen. Das durch den Pakt für Integration geförderte Integrationsmanagement in der Landeshauptstadt Stuttgart beinhaltet die Förderung von Personal bei den Trägern der Flüchtlingshilfe. Angesichts der Tatsache, dass die Anzahl der zu betreuenden Geflüchteten steigt und die Anzahl der Fachkräfte in den Gemeinschaftsunterkünften gleichbleibt, besteht die Gefahr, dass Geflüchtete mit besonderen Schutzbedarfen nicht mehr angemessen und bedarfsorientiert beraten und betreut werden können. Unter anderem zeigt sich dies darin, dass die Integrationsmanager:innen immer weniger Ressourcen für zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote haben, um beispielsweise Menschen mit psychischen Auffälligkeiten zeitintensiver beraten und begleiten zu können. Aus diesem Grund ist es wichtig, zusätzlich zum Integrationsmanagement mit neuen Vorhaben Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften mit besonderen Schutzbedarfen gezielter hinsichtlich ihrer Integration zu unterstützen.
In der Gemeinschaftsunterkunft Gottfried-Keller-Straße 18 b wurde im Oktober 2021 die Frauenetage mit insgesamt 32 Sollplätzen, darunter 4 Notfallplätze für Frauen und Mütter mit ihren Kindern, eingerichtet. Sie bietet in Fällen von häuslicher und sexueller Gewalt oder Bedrohung durch Partner:innen, Familienangehörige oder Dritte eine geschützte Wohnumgebung in der Gemeinschaftsunterkunft. Die Einrichtung der Frauenetage wurde erforderlich, da betroffenen Frauen und ihren Kindern in Gemeinschaftsunterkünften nicht schnell genug und in ausreichender Anzahl Plätze in den regulären Stuttgarter Frauenhäusern angeboten bzw. vermittelt werden können. Auf der Frauenetage wird den Betroffenen Beratung, Unterstützung und Stabilisierung angeboten, bis sie wieder in einen anderen Wohnraum ziehen können. Die Belegung erfolgt in Rücksprache mit den Trägern der Flüchtlingshilfe, dem Sozialamt oder der Polizei. Ein Wachdienst bietet den Bewohner:innen rund um die Uhr an allen Wochentagen Schutz. Die pädagogische Heimleitung und die soziale Betreuung der Bewohner:innen wird durch die AWO Stuttgart e. V. vorgenommen. Es hat sich gezeigt, dass das in der Gemeinschaftsunterkunft eingesetzte Personal im Rahmen der regulären sozialen Betreuung die multikomplexen Problemlagen der Frauen und Kinder, die aus akuten Krisen- und Notfallsituationen auf die Frauenetage verlegt wurden, aufgrund knapper zeitlicher Ressourcen nicht bedarfsgerecht begleiten kann.
Wir beantragen:
Für die AWO Stuttgart e. V. eine zusätzliche Personalressource im Umfang von 1 VZÄ für die Frauenetage der Gottfried-Keller-Straße 18 b, mit Kosten von insgesamt 69.000 EUR/Jahr ab dem Jahr 2024, analog zur GRDrs 374/2023 Nr. 3.1..
Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge): | |||||||
Maßnahme/Kontengr. | 2024
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2025
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2026
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2027
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2028
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2029 ff.
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Soz. Beratung u. Begleitung besonders schutzbedürftiger Frauen in der Frauenetage 1.31.40.01.10.00-500 Flüchtlingsunterkünfte, 43100 Zuweisungen und Zuschüsse f. lfd. Zwecke | 69 | 69 | 69 | 69 | 69 | ||
Für diesen Zweck im Haushalt/Finanzplan bisher bereitgestellte Mittel: | |||||||
Maßnahme/Kontengr. | 2024
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2025
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2026
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2027
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2028
TEUR |
2029 ff.
TEUR |
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Soz. Beratung u. Begleitung besonders schutz-bedürftiger Frauen in der Frauenetage 1.31.60.01.00.00-500 Förderung fr. Träger d. Wohlfahrtspflege, 43100 Zuweisungen und Zuschüsse f. lfd. Zwecke | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |