Ressourceneffizienz und Reparaturnetzwerk: „Stuttgart repariert“

Begründung/Erläuterung:

Die Stadt Wien hat im Jahr 2020 einen Reparaturbon eingeführt, mit welchem Bürgerinnen und Bürger der Stadt einen Zuschuss erhalten, wenn sie defekte Geräte reparieren lassen. Der digitale Bon wird mittlerweile landesweit angeboten. In Thüringen wurde in Anlehnung an die österreichischen Ansätze 2021 ein Reparaturbonus eingeführt. Die Resonanz in Wien und Thüringen war sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik sehr hoch und führten zu großen medialen und faktischen Erfolgen (reparierte Geräte, vermiedener Abfall und reduzierte THG).

Auch in Stuttgart soll in Anlehnung an die genannten Projekte ein Reparaturbon eingeführt werden, mit welchem Reparaturen anteilig bezuschusst werden. Die Antragstellung soll unkompliziert und digital funktionieren.

Damit es tatsächlich und dauerhaft zu einer Steigerung der Reparaturen kommt, soll parallel ein starkes Reparaturnetz aufgebaut werden. Die digitale Abbildung des Reparaturnetzes als Plattform soll bereits bestehende Seiten (wie Stuttgarter Klima-Community, Stuttgarter Klimakarte) integrieren. Zudem soll die Kampagne #jetztklimachen genutzt werden. Ziel ist, dass Reparaturtipps ausgetauscht und Reparaturbetriebe sichtbar werden. Durch die Kombination aus Reparaturbon und -netzwerk können weiterhin das Handwerk und kleine Reparaturbetriebe gestärkt werden.

Im ersten Umsetzungsjahr 2024 sind 400 TEUR für den Netzwerkaufbau und 500 TEUR für die Förderung durch den Reparaturbon vorgesehen. Im Jahr darauf soll das Budget für den Bon verdoppelt und für den Netzwerkaufbau halbiert werden.

Ziel ist die Steigerung von Reparaturen, um Neukäufe und die dadurch anfallenden Emissionen zu vermeiden. Mit einer Gerätereparatur können vorsichtig geschätzt 24 Kilogramm CO2-äq (Stadt Wien) eingespart werden. Auf Basis von Erfahrungswerten aus Thüringen lösen 500 TEUR Reparaturbon etwa 6.000 reparierte Geräte aus. Somit könnten mit dem veranschlagten Budget im Jahr 2024 bereits ca. 160 Tonnen CO2-äq sowie etwa 80 Tonnen Abfall vermieden werden. Dieser Ansatz ist mit der Budgethöhe nach oben skalierbar. Ab dem Jahr 2025 wären somit die doppelten Einsparungen möglich.

Wir beantragen:

  1. Die Finanzmittel für „Zuschuss zu Reparaturen in Höhe von 50%“ und Aufbau eines Reparaturnetzwerks nach (GRDrs 586/2023) in Höhe von 3,3 Mio. €

Kosten: 2024: 900 000€ // 2025: 1,2 Mio. € // 2026: 1,2 Mio. €