Aktivierungsmaßnahmen für den Klimaschutz

Begründung/Erläuterung:

Mit GRDrs 397/2022 beschloss der Gemeinderat am 27. Juli 2022 auf Basis der Studie „Net-zero Stuttgart“ (Klima-Fahrplan) die Klimaneutralität 2035 und beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung. Um das Ziel zu erreichen, müssen nach dem Klima-Fahrplan 13 Kern-Maßnahmenpakete und flankierende Kern-Voraussetzungen umgesetzt werden, die sektorenübergreifend für den Erfolg ausschlaggebend sind.

Ein wesentlicher Teil der Umsetzungsstrategie sind die beiden Kern-Voraussetzungen „Kommunikation der Klimaziele und -maßnahmen in die Bevölkerung“ und „Einbindung von Stadtgesellschaft und Unternehmen“. Die hier dargestellten Maßnahmen zahlen insbesondere auf diese Kern-Voraussetzungen sowie auf die Kern-Maßnahmen in den verschiedenen Sektoren ein. Die hier aufgeführten Budgets sind ebenfalls in der Mantelvorlage GRDrs 638/2023 „Klimaschutz-Programm“ enthalten.

Erfolgsorientierte und skalierungsfähige Aktivierungsmaßnahmen ermöglichen es, mehr Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen, notwendige Schritte für den Klimaschutz zu unternehmen (z. B: energetische Sanierung, Photovoltaik auf die Dächer, Heizungstausch oder auch Klimaanpassung wie Begrünung von Fassaden, Entsiegelung von Innenhöfen). Notwendig ist dabei, bereits funktionierende Netzwerke und Gemeinschaften in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung sichtbar zu etablieren und zu stärken.

Solche Aktivierungsmaßnahmen können modular umgesetzt werden, also in verschiedenen Bausteinen. Für diese modularen Bausteine gibt es erfahrene Organisationen am Markt, so dass Konzeption und straßen- bzw. gebietsweise Umsetzungen nach einer entsprechenden Ausschreibung gut extern vergeben werden können. Welche Organisationseinheit in der Stadtverwaltung das Projekt aufsetzt, leitet und abschließt, sollte in der Entwicklung der Umsetzungsorganisation für den Klima-Fahrplan festgelegt werden.

Unter anderem durch das Forschungsprojekt PACE wurde noch einmal belegt (https://projekte.uni-erfurt.de/pace/summary/14/), wie soziale Normen und eine gestärkte Selbstwirksamkeit Menschen dabei unterstützen, für den Klimaschutz (konkret mit Einsparungen von Emissionen) aktiv zu werden. Darum sollte bei den Aktivierungsmaßnahmen auf zwei besonders wirksame Auslösemechanismen fokussiert werden:

  • Menschen orientieren sich an anderen Menschen in ihrem räumlichen Umfeld: Installieren beispielsweise viele Personen in der Straße Photovoltaik auf ihrem Dach, entsteht ein wirksamer Impuls, auch selbst aktiv zu werden.
  • Menschen orientieren sich an anderen Menschen in ihrem sozialen Umfeld: Werden viele Menschen im persönlichen Umfeld für das Klima aktiv, setzen Maßnahmen um und/oder motivieren andere, aktiv zu werden, so ist der Anreiz ebenfalls groß, auch selbst aktiv zu werden.

 Wir beantragen

  1. Die in GRDrs 637/2023 und 638/2023 skizzierten Finanzmittel in Höhe von 1,65 Mio. Euro für die kommenden Jahre.

Kosten: 2024: 250 000 € // 2025: 350 000 € // 2026: 350 000 € // // 2027: 350 000 € //
2028: 350 000 €