Wir beantragen:
- Die Kulturverwaltung erarbeitet (in Zusammenarbeit mit der Sozialverwaltung?) ein Konzept zur Etablierung von Open Pianos an verschiedenen Stellen in Stuttgart, verbunden mit der Erhebung eines Finanzierungsplans, der im Rahmen der HH-Beratungen 2024/25 beraten und abgestimmt werden soll.
Begründung:
Musik verbindet. Sie bringt Menschen mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen, geographischen und kulturellen Hintergründen zusammen, überwindet Sprachbarrieren und andere Grenzen und trägt zu Integration und Zusammenhalt bei. Das Angebot eines „offenen Klaviers“ lädt nicht nur zum Zuhören ein, sondern ermuntert über das Konsumieren von Musik hinaus auch zum Selberspielen. Hobby- und Profipianist*innen können auf diese Weise andere an ihrem Können teilhaben lassen.
In Stuttgart ist die Zeit reif für die Platzierung frei zugänglicher Pianos an verschiedenen Orten. Nach der Stuttgarter Krawallnacht werden auf verschiedenen Ebenen Wege gesucht und Konzepte ausprobiert, um junge Menschen mit niederschwelligen Angeboten dabei zu unterstützen, ihren Platz innerhalb der Vielfalt der Stuttgarter Stadtgesellschaft zu finden und sich zu verwirklichen. Das Kulturprojekt Open Piano besticht durch seinen ausgeprägten sozialen Mehrwert, indem es beiträgt zu gegenseitiger Wertschätzung, Zusammenhalt und Integration in der Stadtgesellschaft. Die Prämisse des Konzepts muss lauten: Alle sind willkommen. Alle dürfen ohne Voranmeldung spielen, zuhören und die Stimmung genießen.
Mittlerweile gibt es mehrere Beispiele für Open Pianos in verschiedenen Städten. Hervorgehoben sei das Sozialprojekt „Open Piano for Refugees“, das von einer Musikschule ins Leben gerufen worden ist und die Aufstellung von Flügeln in verschiedenen deutschen und österreichischen Städten vorsieht. Das Projekt erfreut sich größter Beliebtheit in allen Altersklassen und Bevölkerungsschichten.
Im Folgenden einige praktische Überlegungen zur Etablierung des Projekts Open Piano in Stuttgart:
Der Wetterfestigkeit halber sollten Klaviere mit Stahlrahmen gewählt werden (gesehen an zwei Plätzen in Jerusalem). Dann kommen auch nicht überdachte Plätze in Stuttgart für die Positionierung in Frage.
Platzvorschläge: Diverse Stadtbahnhaltestellen, Gerber, Königsbau-Passagen, Palast der Republik, Unipark, Gelände Uni Vaihingen, Schlosspark Nähe Eckensee, Schlossplatz, Mailänder Platz, Bahnhof (wenn der mal fertig wird). Eventuell gibt es auch in den Stadtbezirken Interesse an einem Open Piano und Platzierungsmöglichkeiten.
Auch wetterfeste Klaviere müssen gestimmt und von Zeit zu Zeit gewartet werden. Dies könnte in Zusammenarbeit mit Klavierbauern&-stimmern geschehen. Auch Mitbürgerinnen und Mitbürger könnten gewonnen werden, um die Pianos mittels Patenschaften unter ihre Fittiche nehmen.