Stuttgart, die ewige Baustelle, wird bald um ein weiteres Loch reicher. Wobei – reicher wird daran nur einer, der Immobilienmogul René Benko. Das ist das bittere Fazit der Ausschusssitzung für Stadtentwicklung und Technik, in der Benkos Signa unlängst den neuesten Coup des Multimilliardärs präsentierten. Die ehemalige Sportarena an der Ecke König-/Schulstraße wird samt angrenzender Bebauung bald den Baggern weichen. Was des einen Gewinn ist, ist der Vielen Verlust. Zu diesen Verlierern gehören nicht nur die Anrainer in der Schulstraße, die vergeblich auf die unmöglichen Zustände während der Bauzeit aufmerksam machen, nur um dann von OB Nopper persönlich wegmoderiert zu werden. Zu den Verlierern gehören auch die Stuttgarter:innen. Entgegen aller Beteuerungen von Signa mitsamt seinen Hochglanzfassaden des neuen Gebäudes, verbirgt sich schlicht langweilige aber profitable Büroarchitektur.
Als einzige Fraktion stemmten wir uns gegen den geplanten Abriss-Wahn und beantragten einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Es lässt tief blicken, dass sich die anderen Fraktionen nicht einmal mehr an den, von ihnen selbst und zwar mit breiter Mehrheit beschlossenen, Auftrag an die Verwaltung erinnern konnten, einen städtebaulichen Wettbewerb für die Schulstraße durchzuführen. Wer selbst keine eigene Haltung hat für den Erhalt statt Abriss von Gebäuden, für öffentliche Nutzung statt Büros in der Innenstadt, ist den Investoren ausgeliefert. Alt-OB Fritz Kuhn pflegte noch zu sagen „Nicht für Investoren, für die Menschen bauen“. Unter OB Nopper gilt: baggern für Benko. Er ebnet den Weg für Benkos Bagger. Neben Benko selbst, freut sich, wie schon beim Projekt in der Eberhard- und Steinstraße der OB höchstselbst.