Der Wandel der Medienlandschaft stellt Verlage und Journalistinnen und Journalisten vor große Herausforderungen. „Die klassischen Printmedien stehen unter enormen ökonomischem Druck. Die Verlagshäuser haben in den vergangenen Jahren mit Pressekonzentration und umfangreichen Sparmaßnahmen reagiert – darunter leidet spürbar die Qualität und Meinungsvielfalt der Berichterstattung, was wiederum die Krise der Zeitungen verschärft“, erklärt Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender von Die FrAKTION. Mit dem aktuell geplanten Abbau von 55 von bislang 295 Stellen allein beim Stuttgarter Pressehaus (Sitz von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten) werde „ein fatales Signal gesetzt“, ergänzt Fraktionssprecherin Laura Halding-Hoppenheit.
„Auch die Kommunalpolitik lebt von kritischem Qualitätsjournalismus. Nur so können Zeitungen kompetente Vermittler zwischen Politik und Bevölkerung sein und bleiben“, sagt Laura Halding-Hoppenheit. „Mit der geplanten Umstrukturierung beim Stuttgarter Pressehaus auf sogenannte Themen-Teams sehen wir keine Stärkung des Lokaljournalismus geschweige denn eine tiefgründigere Berichterstattung über Themen aus dem Gemeinderat oder auch der Regionalversammlung“, so Halding-Hoppenheit weiter.
„Die Fixierung auf Klickzahlen im Internet, die dazu führt, dass der Medienkonzern den Werbepartnern hinterherläuft führt aus unserer Sicht zu einer Verflachung der Berichterstattung. Am Ende dümpelt die Zeitung mit oberflächliche Themen und Skandalen und verliert ihre Funktion als Kontroll- und Transparenz-Instanz“, führt Hannes Rockenbauch aus.
„Die Politik braucht Journalistinnen und Journalisten, die auch länger an Themen dranbleiben, die investigativ arbeiten, kompetent und informiert sind – diese hohen Ansprüche können nur erfüllt werden, wenn Ausstattung, Zeit und Bezahlung für diese Arbeit gesichert ist“, sagt Hannes Rockenbauch. Mit dem Stellenabbau werde ein Signal in die entgegengesetzte Richtung gesetzt, sind sich Rockenbauch und Halding-Hoppenheit einig.