Wir beantragen:
- Die Stellenanteile für das Projekt „Lebensthemen in der Schule“ sowohl für den Gesundheitsladen e.V. wie auch für die Sozialberatung Stuttgart e.V. um jeweils eine 0,5 Stelle für vier Jahre zu bewilligen (GRDs 310/2021)
(Kosten pro Haushaltsjahr für eine 0,5 Stelle ca. 35.000 € im Gesundheitsladen e.V.)
Begründung:
Das Projekt „Lebensthemen in der Schule – Schulsozialarbeit & Präventions-, Informations- und Beratungsangebote an allgemeinbildenden Schulen“ hat das Ziel, der Gewalt an Schulen auf mehreren Ebenen zu begegnen. Es trifft auf großen Zuspruch bei Schüler:innen, Eltern und Schulleitungen und wird in Kooperation mit der Jugendhilfeplanung der Stadt Stuttgart implementiert und durchgeführt. Themen sind: Gewaltfreie Schulkultur, Gewaltprävention mit und durch Eltern, Schüler:innen, Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulsozialarbeit.
Im Zuge von Präventionsveranstaltungen an Schulen über Themenfelder zur Gewaltprävention, psychische Gesundheit und Diversity/Inklusion wird oft festgestellt, dass einige Schüler*innen im Anschluss an solche Workshops persönlichen Beratungsbedarf haben. Durch die Niedrigschwelligkeit der Präventionsangebote werden Schüler*innen ermutigt, sich mit ihren Beratungsbedarfen an professionelle Fachkräfte zu wenden und damit weitere, längerfristige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies betrifft insbesondere Themen, die sehr schambesetzt sind und mit denen sich die Jugendlichen bisher nur zu einem kleinen Teil an das psychosoziale Unterstützungssystem wenden. Neben Themen wie beispielsweise sexualisierte Gewalt, sexuelle Orientierung, geschlechtliche Identität, Ausgrenzungserfahrungen oder die psychische Erkrankung eines Elternteils, ist verstärkt zu beobachten, dass Jugendliche psychische Probleme haben wie Angst- und Essstörungen oder Depressionen. Bereits vor der Pandemie und dem ersten Lockdown wendeten sich zunehmend junge Menschen an uns, die psychisch belastet waren. Verschiedene Studien und Untersuchungen belegen mittlerweile, dass psychische Erkrankungen bzw. Belastungen bei Kindern und Jugendlichen seit Beginn seit 2020 erheblich zugenommen haben. Wichtig ist daher, den Jugendlichen ein niedrigschwelliges Beratungsangebot im Themenfeld „Psychische Gesundheit“ anzubieten, das direkt von den Schulen den Weg zu weiterführenden Hilfen ebnet. Die Fachkräfte der beiden Träger bieten daher sowohl Workshops und Veranstaltungen in Schulen an wie auch zusätzlich individuelle, fallspezifische Beratungen und Vermittlungen in weiterführende Hilfen für einzelne Schüler:innen. Es wird angestrebt, das Modellprojekt extern evaluieren zu lassen.