Mediennutzung für Mädchen Präventionsseminare an Schulen

Wir beantragen:

  1. Die Präventionsseminare „MIA Medien_Ich_und_Andere(s)“ zur Mediennutzung für Mädchen und junge Frauen an Schulen der LHS zu realisieren und dafür im DHH 2022/23 16.600 € p.a. zu Verfügung zu stellen.

(Kosten: 2022: 16 600 € // 2023: 16 600 €)

Begründung:

Zu 1) Die Suchtberatungsstelle für Frauen und Mädchen in Stuttgart „Lagaya“ rückt mit dem Projekt „MIA Medien_Ich_und_Andere(s)“ aktuelle Herausforderungen und Risiken von intensiver Mediennutzung in den Fokus.

Mädchen und jungen Frauen (sowie deren Angehörige und entsprechendes pädagogisches Personal) erhalten im Rahmen des Programms Raum für Reflexion und für die Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken von intensiver Mediennutzung. Es bietet Orientierung, Information und Begleitung bis hin zu beratender Einzelfallhilfe. Ziel ist es, dass individuelle Nutzungsmuster zu erkennen, zu besprechen und neue Nutzungsstrategien zu entwickeln um damit einer möglichen Chronifizierung pathologischer Verhaltensweisen wie bspw. der Suchtentwicklung frühzeitig entgegen zu wirken.

Die Beratungsstelle möchte das Problemfeld aktiv im Austausch mit Mädchen und jungen Frauen thematisieren und in Schulen oder Einrichtungen der Jugendhilfe der LHS Seminarangebote zu Verfügung stellen. Angewandt werden sollen interaktive und reflexive Methoden aus der sozialen Gruppenarbeit, Sucht-, Stress-, Gewalt- und Mobbingprävention, Erlebnispädagogik, Körperschemaarbeit, Medien- sowie Sexualpädagogik und nicht zuletzt Methoden aus der psycho-sozialen Arbeit mit Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen.

Zielsetzungen sind dabei:

  • Unterstützung dabei individuelle (konstruktive sowie destruktive) Nutzungsmuster zu erkennen, besprechen und zu reflektieren
  • konstruktiv(er)e Handlungs- und Nutzungsstrategien entwickeln, gesündere Verhaltensweisen und Medienkonsumformen einüben und etablieren – Medienkompetenz verbessern
  • fachlich kompetente Unterstützung bei Interesse, Fragen, Sorgen und Nöten in Bezug auf Mediennutzung (Social Media, Social Messaging, Online-Gewalt etc.)
  • riskante Aspekte und negative Auswirkungen reduzieren und möglicher Chronifizierung sowie psychologischen Folgestörungen möglichst frühzeitig entgegenwirken Sensibilisierung für riskante (Beziehungs-)Dynamiken (z.B., (sexuelle) Gewalt im Internet, Cyber Mobbing)
  • Sensibilisierung für Selbstwert und Selbstschutz
  • nachhaltige Unterstützung in das bereits Vorhandene Kooperationsnetzwerk einbringen und dieses weiter ausbauen
  • Unterstützung bei Erarbeitung von Ausgleichsmöglichkeiten bei gleichzeitiger Erwartung allumfänglicher Erreichbarkeit sowie Befähigung dazu Balance zu halten, auch wenn (z.B. während d. Coronapandemie) fast alle Beschäftigungen online in unterschiedlichen virtuellen Räumen stattfinden)
  • Aufklärung, Information und kompetente Wissensvermittlung zur Selbstbefähigung der Adressatinnen
  • Selbstwirksamkeit stärken/Opferschutz (Schutz vor Täter-Opfer-Umkehr und Victim blaming)

MIA_Medien_lch_und_Andere(s) ist an den Trägerverein LAGAYA e.V. Stuttgart und dort an die Präventionsabteilung Mädchen.Sucht.Auswege – Flexible Beratung und Prävention angebunden und damit Teil des Angebotsnetzwerkes des Suchthilfeverbunds Stuttgart. Kooperation und Kombination mit anderen Präventionsangeboten der LHS bestehen. Insbesondere Schulen und Angebote der Jugendhilfe sowie entsprechendes Fachpersonal und Angehörige nutzen MIA regelmäßig seit Projektbeginn. Die bestehenden Netzwerke sollten daher beibehalten und ausgebaut werden.