Wir fragen:
- Wie viele Kilometer Industriegleise gab es im Jahr 1980 und wieviel gibt es heute in Stuttgart?
- Wie viele Industriebahnen wurden in Stuttgart in den letzten 30 Jahren stillgelegt? Wie viele davon wurden abgebaut und an welchen Orten?
- Wie hoch ist der Anteil am Schienengüterverkehr, der in Stuttgart noch direkt angeliefert wird (Bahnverladung auf Stuttgarter Markung) im Vergleich zu vor 30 Jahren?
- Wie hoch sind die derzeitigen Kapazitäten für den schienengebundenen Güterverkehr auf dem Stadtgebiet Stuttgart?
- Wie hoch schätzt die Verwaltung das Potenzial des schienengebundenen Güterverkehrs im Zuge der Verkehrswende und des Klimaschutzes zu steigern?
- Wie viele Güterverkehrsflächen gibt es heute noch im Stadtgebiet Stuttgarts? Wo befinden sich diese? Wie viele davon sind stillgelegt?
- Wie viel Schienenverkehrsfläche wurde in den letzten 30 Jahren auf der Markung von Stuttgart entwidmet? Wieviel Fläche ist aktuell noch in Betrieb?
- Wieviel Schienenverkehrsfläche beabsichtigt die Stadt in Zukunft zu entwidmen? Wenn ja: Wo befinden sich diese Flächen?
- Gibt es Reserveflächen auf Stuttgarter Markung, die bei Zunahme eines Bedarfs an Schienengüterverkehr neu gewidmet werden könnten?
- Gibt es Reserveflächen auf Stuttgarter Markung, die bei Zunahme eines Bedarfs an Schienen-Personenverkehr neu gewidmet werden könnten?
„Im Schienengüterverkehr müssten die Kapazitäten auch im Sinne einer ökologisch nachhaltigeren Güterbeförderung ausgebaut werden, stattdessen plant die Bahn einen Abbau bei ihrer Tochter DB Cargo (…)“ – so deutlich formulieren es die Autor*innen der Studie Mobiles Baden-Württemberg[1]. Soll eine ökologische und nachhaltige Verkehrswende gelingen, muss auch der Güterverkehr und dessen Infrastruktur betrachtet werden. Dass eine Steigerung der Kapazitäten dringend notwendig ist, steht außer Frage. Dies bestätigt auch das jüngst vorgestellte Güterverkehrskonzept des Landes Baden-Württemberg. Die Autor*innen der Studie sehen etwa Ausbaubedarf für Terminale im „Kombinierten Verkehr im Raum Stuttgart“ (S. 33). Die Situation am Hafen Stuttgart sehen die Verfasser*innen der Studie bezüglich der zur Verfügung stehenden Flächen. Als „besonders eingeschränkt“ (S. 47) wird die Situation in der Landeshauptstadt beschrieben – demgegenüber würden Binnenhäfen „(…) im Gesamtsystem Güterverkehr eine herausragende Rolle“ (S. 47) spielen. Schließlich wird „der Neuzuschnitt von Flächen im Hafen Stuttgart zur Erweiterung der trimodalen Umschlagmöglichkeiten (…) für erforderlich gehalten (…)“ (S. 48).
Auch mit Blick über den Kesselrand Stuttgarts hinaus wird deutlich, dass die Kapazitäten und die Infrastruktur des schienengebundenen Güterverkehrs gesteigert werden muss: „Der deutsche Güterverkehr gilt als Nadelöhr für den europäischen Schienengüterverkehr (…)“ – wie es in der Studie Mobiles Baden-Württemberg heißt.
Mit einer Bestandsaufnahme wollen wir zunächst den Status Quo erfragen, wollen wissen, wo überall Schienenkapazitäten zurückgebaut wurden und welche Potenziale der Güterverkehr auf der Schiene in Stuttgart hat.
[1] Die Studie untersucht in drei Szenarien, wie die Pariser Klimaschutzziele in Baden-Württemberg eingehalten werden könnten und zeigen auf, was dafür getan werden muss.