Vor dem Hintergrund der laufenden Debatte um die Entwicklung der SSB-Busflotte hin zu klimaneutralen Antrieben, macht sich Die FrAKTION für die Einführung des Hybrid-Oberleitungsbusses stark.
„Der Oberleitungsbus ist ein seit Hundert Jahren ein bewährtes und besonders umweltfreundliches Transportmittel. In vielen Großstädten Europas ist er verlässlich im Einsatz. Durch die Hybrid-Technologie – einer zusätzlichen Batterie, mit der ein solcher Bus bis zu 40 Kilometer ohne Kontakt zur Oberleitung fahren kann – gewinnt der Bus zusätzlich an Flexibilität. Mit dem energieeffizienten Oberleitungshybridbus kann die SSB einen wirksamen Beitrag zur Klimaneutralität, Luftreinhaltung und Lärmminderung leisten“, betont Christoph Ozasek, mobilitätspolitischer Sprecher der FrAKTION, und ergänzt im Hinblick auf die Ausbaustrategie der SVE: „Stuttgart sollte sich an Esslingen ein Beispiel nehmen und eine vertiefte interkommunale Kooperation anstreben“, fordert Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch mit Blick auf die Nachbarkommune.
Im Rahmen der SSB-Strategieklausur am 22. Juli wurde auf Initiative der FrAKTION (vertreten durch Christoph Ozasek) im Aufsichtsrat eine externe Studie zur Weiterentwicklung der Antriebsstrategie beschlossen und bisherige unternehmensinterne Überlegungen zurückgestellt. Die Studie soll im Jahr 2021 die Entscheidungsgrundlage bilden für die Investitionsstrategie in den kommenden zehn Jahren.
„Wir erwarten in diesem Zusammenhang von der Industrie und insbesondere von der Firma Daimler, dass sie klimaneutrale Antriebe entwickelt und marktreife Lösungen anbietet. Im Bereich Hybrid-Oberleitungsbusse sehen wir bislang keine erkennbaren Bestrebungen. Stattdessen setzen die Hersteller einseitig auf CO2-intensiven Wasserstoff mit grottenschlechtem Wirkungsgrad“, kritisiert Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender und energiepolitischer Sprecher von Die FrAKTION und betont: „Die Klimaschutzziele des Gemeinderats müssen zügig in eine überzeugende Busflottenstrategie bei der SSB übersetzt werden“, so Rockenbauch weiter
„Die SSB darf ihre Strategie nicht auf klimaschädlichen synthetischen Kraftstoffen aufsetzen und sich langfristig an den Verbrennungsmotor binden. Wir wollen ein kommunales Vorzeigeunternehmen in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit und den verordneten Sparzwang beenden. Ohne ausreichende Finanzmittel kann die SSB diese Zukunftsinvestitionen nicht stemmen, deshalb sind deutlich höhere Investitionskostenzuschüsse aus dem Stadthaushalt unerlässlich“, unterstreicht Christoph Ozasek die Haltung der FrAKTION.
Nach jetzigem Stand sollen im Jahr 2030 lediglich 47 emissionsfreie Busse im Einsatz sein. Die Flotte bestünde größtenteils aus Dieselbussen (über 200).