Noch im Juli 2019 hat der Konzernbevollmächtigte Thorsten Krenz dem Gemeinderat voller Überzeugung gesagt: „Der neue Knoten ist für den Deutschland-Takt bestens vorbereitet“. Acht Monate später, im März 2020 werden Pläne bekannt, nach denen die Schnellfahrstrecke in Richtung Mannheim mit einem weiteren zehn Kilometer langen Tunnel angebunden werden soll. „Die Begründung für diesen Tunnel zeigt zweierlei: Einmal ist das der erste Teil einer Bankrotterklärung der Bahn AG und ihrer Projektpartner, weil sie diesen Tunnel wegen dem Deutschland-Takt bauen wollen. Der Stuttgarter Gemeinderat ist ein weiteres Mal angelogen worden. Bestens gerüstet sei Stuttgart 21, behauptet die Bahn. Das war das Projekt nie und in Zukunft werden sich weitere milliardenschwere Mängel zeigen“, kritisiert Hannes Rockenbauch, Fraktionssprecher von die FrAKTION.
Die Zwei-Milliarden-Lüge der Bahn
Damit aber nicht genug, im Juni 2020 folgte ein weiterer Tunnelvorschlag, diesmal 12 Kilometer, diesmal die Gäubahn. „Eine weitere Bankrotterklärung der Planer, denen langsam offenbar klar wird, dass Stuttgart 21 nicht das bringt, was man erwarten muss – und wieder wird eine weitere Milliarde fällig“, konstatiert Co-Sprecher Thomas Adler.
„Die Bahn und die Projektbetreiber müssen endlich aufhören, Milliarden versenken zu spielen – was wir jetzt brauchen ist eine Pause zum Nachdenken – verbunden mit einem Baustopp. Es kann nicht sein, dass alle paar Monate ein neues Milliardenprojekt aus der Taufe gehoben wird um etwas zu reparieren, was nicht zu reparieren ist“, fordert Hannes Rockenbauch.
Bekannte Schwachstellen und ein Flaschenhals
„Alle diese Schwachstellen waren seit Jahren bekannt. Die Projektbetreiber versuchen jetzt, diese eklatanten Schwächen mit Milliarden zuzuschütten. Den eigentlichen Flaschenhals – den Tiefbahnhof mit seinen ungenügenden acht Gleisen – wird man nicht einmal mit ein paar zusätzlichen Milliarden verbessern können. Damit ist klar: es wird in Gegenwart und Zukunft oberirdische Gleise am Stuttgarter Hauptbahnhof brauchen“, meint Thomas Adler. „Das gilt im Besonderen für die Gäubahn, die zu keinem Zeitpunkt von einem Stuttgarter Hauptbahnhof abgehängt sein darf“, unterstreicht Hannes Rockenbauch.