Bravo: das neue Film- und Medienhaus ist beschlossen. Nach der Schließung des Kommunalen Kinos 2008 wird jetzt nach 12 Jahren der Grundstein für ein echtes Medienhaus gelegt. Das Konzept geht weit über ein kommunales Kino hinaus. Es wird ein Ort für aktive Medienarbeit mit Studios, Kinos, Räumen für Ausstellungen und Filmfestivals: ein Lern- und Begegnungsraum für alle Bewegtbild- und Gamingfans.
Das neue Haus am Standort des bisherigen Breuniger-Parkhauses könnte in der Verlängerung der Kulturmeile nicht besser liegen. Jetzt muss „nur“ noch die Umgebung dieses tollen Standorts lebenswert gemacht werden: den Verkehr drastisch reduzieren, die Stadtautobahn B14 zurückbauen, hässliche Parkhäuser abreißen.
Nun wurde öffentlich, dass vor 42 Jahren Breuninger 642 Stellplätze auf dem städtischen Grundstück durch eine Grundbuchlast auf quasi „ewig“ garantiert worden waren. Was damals mit „öffentlichem Interesse“ begründet wurde, entpuppt sich mit Blick auf die nötige Verkehrs- und Klimawende eher als „öffentliches Ärgernis“.
Dieses Filet-Grundstück erneut, wie von Breuninger gewünscht, mit einem Parkhaus zu bebauen, ist reine Verschwendung, würde künftigen städtebaulichen Veränderungen erneut enge Grenzen setzen und weiterhin das Leonhards- vom Bohnenviertel abriegeln. Wir fordern, dass die Verwaltung jetzt nicht mit intransparenten Verhandlungen Breuninger Zugeständnisse macht, die einer Stadt nach menschlichem Maß, mit besseren, nicht-kommerziellen Nutzungen und attraktiven Fußwege-Verbindungen im Wege stehen. Daher haben wir beantragt, dass die Stellplatz-Baulast aufgehoben wird. Auch wollen wir, dass keine weiteren Vorfestlegungen zugunsten von Breuninger entstehen und kein Grundstücksverkauf an Breuninger erfolgt. Das öffentliche Interesse an einer lebenswerten Stadt ist höher zu bewerten, als das kommerzielle Interesse von Investoren.