„Wieder einmal wird ein Vorhaben hinter dem Rücken des Gemeinderats vorangetrieben“, kritisiert Thomas Adler, Fraktionssprecher der FrAKTION die Pläne der Verwaltungsspitze, ein Autorennen nach Stuttgart zu holen. „Als drittstärkste Fraktion im Gemeinderat haben wir aus der Zeitung erfahren, dass sich die Stadt um dieses fragwürdige Event bemüht. Angesichts der Tragweite dieses Vorhabens ist das ein Unding“, ergänzt Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch. „Weder Gemeinderat noch die Aufsichtsräte der Stadion Neckarpark GmbH wurden informiert – dabei stellt sich schon die Frage, inwieweit die Sanierungsplanungen des Stadions eine Rolle gespielt haben für die Austragung und den angedachten Streckenverlauf“, sagt Luigi Pantisano, der für die FrAKTION im Aufsichtsrat Stadion sitzt und verweist auf den angedachten Rundkurs, der durch das Stadion verlaufen soll.
Klimaschutz und Autorennen geht nicht zusammen
„Im Dezember hat der Gemeinderat ein 200 Mio. Euro schweres Klimaschutzprogramm beschlossen – die Frage muss erlaubt sein, wie sich ein Autorennen mit Klimaschutz vereinbaren lässt“, sagt Hannes Rockenbauch. „Bevor eine Entscheidung über den Austragungsort Stuttgart gefällt werden kann, muss die Verwaltung eine umfassende Klimabilanz des gesamten Events vorlegen“, fordert Rockenbauch und verweist auf den Antrag der FrAKTION. „Die gesamte Logistik um ein solches Rennen herum wird mit Sicherheit nicht klimaneutral sein – deshalb wollen wir das vor einer solchen Entscheidung wissen“, betont Rockenbauch. „Unabhängig von dieser Klimabilanz ist klar, dass beim heutigen Mix im Stromnetz auch Elektroautos nicht emissionsfrei fahren,“ sagt Thomas Adler.
Sinnfrage eines Autorennens in Stuttgart
„Autorennen sind ein anachronistisches Feiern des Geschwindigkeitswahns und Stimulanz für Raser und illegale Rennen auf öffentlichen Straßen und steht in krassem Widerspruch zu dem, was Gebot der Stunde ist: Entschleunigung,“ sagt Fraktionssprecher Thomas Adler, „Zudem stellt sich die Frage, ob für die ein solches Temporausch-Spektakel öffentliche Gelder ausgegeben werden sollen. Wir sagen ganz klar: Nein!“, so Rockenbauch abschließend.