Wir beantragen, die Verwaltung möge zeitnah im zuständigen Ausschuss über folgende Sachverhalte im Zusammenhang mit den Plänen zu einem Formel-E-Rennen in Stuttgart berichten:
- Eine Aufstellung aller zu erwartender Kosten, die auf die Stadt zukommen, wenn sie ein Rennen der Formel-E in Stuttgart ausrichten wird
- Wie die Kosten für ein solches Rennen außerhalb des erst vor kurzem verabschiedeten Doppelhaushalts finanzierbar wären.
- Eine Erklärung, ob beim Umbau des Stadions eine mögliche Streckenführung für ein Autorennen eingeplant war.
- Die Verwaltung berichtet, wann die ersten Kontakte zu den Veranstaltern des Formel-E-Rennzirkusses entstanden sind, wann die Verhandlungen begannen und welche Rolle der Autohersteller bei den Vorgängen gespielt hat.
- Eine Abschätzung der Verwaltung, welche verkehrlichen Auswirkungen eine solche Veranstaltung für den Bereich Wasen, Neckarpark, Stadion, Porsche-Arena und Schleyer-Halle hat.
- Eine Einschätzung über die Dauer von notwendigen Verkehrssperrungen, zu erwartenden Verkehrsbehinderungen durch anreisende Zuschauer
- Eine Einschätzung über den CO2-Ausstoß, den die gesamte Veranstaltung in Stuttgart verursachen würde.
- Die Verwaltung berichtet über Antragspunkt 7 im Ausschuss für Klima und Umwelt (AKU).
Begründung:
Nachdem die Internationale Autoausstellung (IAA) ihre Zelte in Zukunft nicht in Stuttgart aufschlagen wird, scheint sich der Oberbürgermeister weiter zu bemühen, das Thema Automobilität in Stuttgart zu platzieren. Mit dem Versuch, ein Autorennen der Formel-E nach Stuttgart zu lotsen, ergeben sich Fragen, über die der Gemeinderat Bescheid wissen muss. Zunächst die Frage der Kosten für die Infrastruktur eines solchen Rennens. Diese dürften weit über dem liegen, was die Verwaltung ohne Zustimmung des Gemeinderats ausgeben darf – also muss der Gemeinderat auch frühzeitig und transparent informiert werden – was bislang in keiner Form passiert ist.
Zudem stellt sich die Frage, ob der Umbau des Stadions auch mit Blick auf ein solches Rennen passiert ist. Im Sommer 2019 hieß es, die Busse sollten bis ins Stadion hineinfahren. Hat die Verwaltung damals schon daran gedacht, dass auch die elektrischen Rennwagen der Formel E durch das Stadion gejagt werden sollen? Um dies zu klären wäre es relevant, den Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme zwischen Veranstalter und der Stadt zu erfahren, wann die Verhandlungen begonnen haben und welche Rolle der Autohersteller Daimler bei dem Unterfangen hatte und hat.
Ein mögliches Autorennen in Bad Cannstatt hätte zur Folge, dass es zu massiven Einschränkungen des Verkehrs zwischen Neckarpark, Stadion und Wasen kommt. Eine Abschätzung der Folgen – auch durch Zuschauer*innen, die mit dem Pkw anreisen ist dem Gemeinderat vorzulegen. Und die CO2-Bilanz eines solchen Events muss jetzt selbstverständlich eine zentrale Rolle spielen.