Unser Haushaltsantrag, alle von den Amtsleitungen beantragten Stellen zu schaffen, wurde nahezu umgesetzt: Über 840 neue Stellen wurden geschaffen und 144 entfristet! Mitarbeiter*innen können auf Entlastung hoffen, nachdem 20 Jahre lang Personal abgebaut wurde, während für Unsinnsprojekte wie Rosensteintunnel und S 21 das Geld sprudelte. Auch die Bürger*innen können nun hoffen, dass sich der Bürgerservice verbessert.
Bis das aber erlebte Wirklichkeit wird, müssen die gesuchten Handwerker*innen, Ingenieur*innen, Erzieher*innen, DV- und Verwaltungsfachleute erst einmal zur Stadt Stuttgart wollen. Um attraktiv zu werden, muss mehr geboten werden als bisher: etwa eine dauerhaft bezahlte Ballungsraumzulage von 200 Euro monatlich, wie von ver.di gefordert, ein kostenloses Jobticket, Personalwohnungen auch für Azubis, damit sich kommunale Beschäftigte die Mieten hier überhaupt noch leisten können. Und es braucht Raum für die Arbeitsplätze, die erst einmal bereitgestellt sein wollen, nach Jahren des Ausverkaufs städtischer Immobilien an Investoren.
Dies muss erst in oft harten Konflikten durchgesetzt werden. Einer der das schon als Streetworker von der Pike auf gelernt hatte, wurde letzte Woche in den Ruhestand verabschiedet: Markus Freitag, der langjährige Vorsitzende des Gesamtpersonalrats. Mit Herz und Verstand, mit Florett und Säbel hat er für die Mitarbeiter*innen der Stadt gekämpft. Er hat dazu beitragen, dass auch die Verwaltungsspitze gelernt hat: „Öffentlich ist wesentlich!“ Am Ende seiner Verabschiedung hat er den Gästen – vor allem aber der Stadtspitze – am Flügel im großen Saal den „Stormy Monday-Blues“ gespielt und gesungen: gegen den Blues am Arbeitsplatz und für eine bessere Arbeitswelt. Dafür werden wir auch seine Nachfolgerin Claudia Häußler mit den Personalrät*innen gerne unterstützen.
Danke GPR, Danke ÖPRs, Danke Markus!