In den Polregionen der Erde sendet das Erdsystem mittlerweile äußerst gefährliche Signale, die so früh und in diesem Ausmaß nicht erwartet wurden: Abschmelzen von Arktiseis, Grönlandeis und der Westantarktis und extrem verfrühtes Auftauen des Permafrosts. All dies beschleunigt die menschgemachte Klimakrise immens.
Wer jetzt noch bestreitet, dass ein Klimanotstand vorliegt, dem geht jeder Realitätssinn ab. Daher haben z.B. Großbritannien, Frankreich, Kanada und Irland sowie die Städte New York City, Sydney und Köln den Klimanotstand ausgerufen. Nachdem der OB nun den Klimaaktionsplan eingebracht hat, fordern wir, dass der neue Gemeinderat als erste Amtshandlung beschließt, dass auch in Stuttgart der Klimanotstand ausgerufen wird.
Der Klimaaktionsplan von OB Kuhn enthält einige gute Ansätze, bleibt aber zeitlich unverbindlich und reicht bei weitem nicht aus. Damit wir die kleine Restchance noch nutzen können, diese unvorstellbare Katastrophe für die kommenden Generationen abzuwenden, müssen jetzt sofort viel radikalere Maßnahmen getroffen werden. Es muss mit der Wachstumsideologie gebrochen werden. Zwar muss Europa und der Bund Regeln außerhalb kommunaler Kompetenz erlassen, wie z.B. eine allgemeine CO2-Abgabe.
Dennoch müssen wir als Kommune z.B. beim Stuttgarter Flughafen entschieden weitergehen (z.B. Verbot von Kurzstreckenflügen bis 800 km), den überbordenden Pkw-Verkehr radikal reduzieren, indem ein ticketloser Nahverkehr realisiert wird. Die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Stuttgart bedeutet auch, dass wir grundsätzlich Müll vermeiden müssen und weg von der Müll-, Gas- und Kohleverbrennung kommen, um Wärme aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.