Am 28. Juni 1969 entbrannte im New Yorker Lokal „Stonewall Inn“ in der Christopher Street eine Straßenschlacht, die als die „StonewallRiots“ in die Geschichte einging. Es war der Beginn der Emanzipation queerer, also schwuler, lesbischer, bi- oder transsexueller Menschen.
Nachdem die Gäste des „Stonewall Inn“ fortgesetzter Polizeiwillkür, Diskriminierung und Verfolgung ausgeliefert waren, wehrten sie sich in dieser Nacht erfolgreich gegen Erniedrigungen und Festnahmen!
Das Jahr 1969 markierte den Startschuss für die Verwirklichung der Rechte der gesamten Community. Daher feiern wir 50 Jahre Stonewall und gedenken den mutigen Menschen, die unter Ausgrenzung, Verleugnung, Verfolgung und Hetze gelitten haben. Wir vergessen auch nicht, dass heute noch Menschen in vielen Ländern der Welt diesen Grausamkeiten ausgesetzt sind. Und auch hier ist das Coming-Out oft noch schwer und schambesetzt, Familiengründung und Kinderwunsch werden von Ewiggestrigen immer noch abgelehnt.
Wir müssen das Erreichte schützen und mit öffentlicher Präsenz dafür zu kämpfen, dass unsere Errungenschaften selbstverständlich werden. Rechte Gewalt, Ausgrenzung und Hetze gegen alternative Lebens- und Liebesentwürfe sind wieder auf dem Vormarsch. Obwohl wir viel erreicht haben, müssen wir weiterkämpfen und dürfen nicht Schweigen, wenn Menschen angegriffen und die demokratischen Rechte der Community in Frage gestellt werden!
Unter dem Motto „Mut zur Freiheit“ feiern wir am 27. Juli 2019 den diesjährigen CSD. Viele Stuttgarter Kultureinrichtungen unterstützen dankenswerterweise mit dem Motto „Schirmherrschaft der Vielen“ diesen Mut zur Freiheit und setzen damit ein deutliches Zeichen für ein gleichberechtigtes Zusammenleben in unserer Stadt.