Kein Operninterim auf dem Gebiet des Containerdorfs Wagenhallen und des Stadtgartens! Ein Besuch auf dem Gelände hat unsere Fraktion in unserer Haltung bestärkt. Der Stadtgarten mit Gemüsebeeten, Gewächshäusern und Bienenstöcken wird derzeit von etwa 100 Gärtnerinnen und Gärtnern bewirtschaftet; es gibt eine Warteliste.
Das bunte Containerdorf mit Marktplatz, Werkstätten, Rosenstein-Alm und Solarhaus hat vor kurzem den deutschen Städtebaupreis bekommen. Da es langfristig Bestand haben sollte, wurden sogar Feuergassen angelegt. Doch in die Planung des Kunstvereins Wagenhallen, mit der Container City als ersten energieautarken Stadtteil Stuttgarts zu entwickeln, platzte OB Kuhns Nachricht, auf dem Grundstück das künftige Operninterim bauen zu wollen.
Die jetzige Bekanntgabe des Vorhabens kommt zum falschen Zeitpunkt und ist ein Vorgriff in Bezug auf den derzeit laufenden städtebaulichen Wettbewerb Rosenstein. Im Hinblick auf die Internationale Bauausstellung (IBA) im Jahr 2027 waren mit dem Kunstverein Wagenhallen bereits erste Kontakte geknüpft worden, die jetzt obsolet sind.
Das Konzept Container City und Stadtgarten funktioniert nicht ohne Freiflächen. Diese aber würden bei der neuerdings favorisierten Interimslösung fehlen – damit wäre das Projekt am Ende. SÖS LINKE PluS kritisiert das städtische Vorgehen und fordert darüber hinaus einen grundsätzlich anderen Umgang mit kulturellen Freiflächen. Die gegenwärtige Entwicklung ist geradezu ein Paradebeispiel, wie in Stuttgart Hochkultur gegen Subkultur ausgespielt wird. Sie geht zulasten kultureller und künstlerischer Experimentierflächen, die immer weniger werden. Die Wagenhallen waren immer der Ort, an dem Stuttgart plötzlich anders war. So soll es bleiben!