In Stuttgart haben Hunderttausend Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohnung. Das Wohnungsproblem ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Stadt hat nur noch rund 14 000 Sozialwohnungen im Angebot – Tendenz weiter sinkend. Die Dramatik wird in vollem Ausmaß sichtbar, wenn man weiß, dass es im Jahr 1990 noch ca. 27 000 Sozialwohnungen gab.
Die restlichen 86 000 Haushalte mit einem Anspruch auf eine Sozialwohnung müssen leer ausgehen. Von der Stadt ist keine Strategie erkennbar, wie der Bestand an Sozialwohnungen erhöht werden könnte. Im Gegenteil, die Stadt verkauft weiterhin Flächen und nimmt sich damit sogar die Möglichkeit, langfristig leistbare Wohnungen in Eigenregie zu betreiben.
Auch der viel beschworene Neubau von Wohnungen bremst keineswegs explodierende Mieten. Frankfurt hat viel gebaut aber Besserung beim Mietniveau ist nicht in Sicht. Wie schafft man dauerhaft leistbaren Wohnraum? Sind Wohnungsbesetzungen das letzte Mittel der Wahl? Wie kann eine sozial gerechte Bodenpolitik umgesetzt werden? Kann man profitgierige Unternehmen wie Vonovia oder Deutsche Wohnen stoppen? Auch bezahlbarer Wohnraum für Studierende und eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit wird Thema sein.
Gemeinsam mit der Bundestagsfraktion der LINKEN veranstalten wir am 29. September eine öffentliche Tagung zu diesen Fragen. Es kommen Bürgerinitiativen und Aktivist_innen genauso zu Wort wie Expert_innen aus Wissenschaft, Vereinen, Verwaltung und Politik. Zwischen 11 Uhr und 17:30 Uhr werden Antworten auf diese spannenden und drängenden Fragen gegeben, vielleicht auch darauf, wie die 86 000 Haushalte mit leistbarem Mietwohnraum versorgt werden können.
Die Tagung ist öffentlich, Interessierte herzlich willkommen!