Liebe Freunde, Anwesende, Feuerbacher Bürgerinnen und Bürger,
ich halte hier das Grußwort als ein Sprecher des Freundeskreises Flüchtlinge Feuerbach und als Mitglied des Bezirksbeirats der Fraktion SÖS Linke PluS. Wir haben in Feuerbach ungefähr 800 geflüchtete Menschen, überwiegend aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Somalia. Die Erwachsenen haben in der Regel Deutschkurse gemacht, viele arbeiten schon, mehrere haben einen Ausbildungsplatz, die Kinder sind in der Schule oder im Kindergarten. Am Anfang gab es viele Fragen, wie sich die Geflüchteten in den Systembauten verhalten werden. Die Kritik von damals hat sich erledigt, die Geflüchteten sind ein Bestandteil Feuerbachs geworden. Wenn heute die AfD zu einer Demonstration gegen den Neubau der DITIB-Moschee in Feuerbach aufruft, dann sagen wir: Wie Christen das Recht auf Kirchen, wie Juden das Recht auf Synagogen haben, so sollen auch Muslime das Recht haben, Moscheen bauen, die sich einfügen in den Stadtteil. Aber natürlich gehen wir davon aus, dass in Moscheen wo auch immer nicht gegen unsere Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft, Gleichberechtigung und Toleranz agitiert werden darf. Feuerbach ist bunt, hat eine Vielfalt von Menschen, ist ein wachsender Stadtteil mit vielen Attraktionen. Natürlich gibt es Probleme hier in Feuerbach: Das ist aber nicht die geplante Moschee, sondern das ist der fehlende bezahlbare Wohnraum. Seit Jahrzehnten fehlt es an sozial geförderten Wohnungen. Die Mieten explodieren seit Jahren. Es fehlt nicht nur an Wohnungen, sondern auch an Kindertagheimplätzen, weil es zu wenig Erzieherinnen und Erziehern gibt. Es fehlt an Sportstätten und Schwimmbädern. Es fehlt an einem gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr. Wer jetzt wie die AfD jede Kritik an sozialen Missständen gegen die Flüchtlinge und Zugewanderten richtet, der sät Hass, der missachtet das Recht auf ein menschenwürdiges Leben hier in Stuttgart und Feuerbach. Feuerbach ist bunt. Feuerbach hat Lebensqualität. Wir wollen keine Angstmache, die sich gegen Geflüchtete und Migranten richtet. Fremdenfeindlichkeit ist keine Meinung, sondern ist ein Verbrechen!