Brauchen es noch einen Gedenktag für die an Aids erkrankten und verstorbenen Menschen? Viele meinen, es sei schon viel besser geworden, aber im Jahr 2015 haben sich allein in Deutschland – ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer – 3200 Menschen mit dem HIV-Virus angesteckt. Jeden kann es treffen.
HIV-Betroffene werden am Arbeitsplatz, Wohnort und sogar innerhalb der eigenen Familie noch immer mit Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert, die meist nicht mehr offen stattfindet. Noch immer dürfen HIV-positive Menschen nicht in alle Länder der Welt reisen und Millionen Menschen sind weltweit von einer angemessenen medizinischen Versorgung ausgeschlossen.
Die Vereinten Nationen wollen die weltweite Aids-Epidemie bis zum Jahr 2030 überwinden. In Deutschland könnte dies zehn Jahre früher gelingen, denn der Ausbruch von Aids ist längst vermeidbar. Mit HIV kann man heute lange leben. Das Ende von Aids in Deutschland ist ein ambitioniertes Ziel – aber machbar! Es gelingt nur, wenn eine breite Öffentlichkeit informiert ist und unsere Bemühungen im Bereich der HIV-Prävention nicht nachlassen. Eine Beschränkung auf ein Gedenken am Welt-Aids-Tag genügt nicht, es muss gehandelt werden. Die AIDS Hilfe-Organisationen sind wichtige Ansprechpartner zur Prävention in Schulen, Institutionen und der Bevölkerung für alle Fragen rund um das Thema.
Der erste Dezember als Welt-Aids-Tag ist für uns ein Tag der Trauer und Erinnerung an unsere verstorbenen Freundinnen und Freunde, aber auch Hoffnung auf eine bessere Zukunft ohne Diskriminierung und er unterstreicht unseren politischen Auftrag, die AIDS-Hilfe und das Café Strichpunkt in ihren Präventionsprojekten zu unterstützen, z.B. indem kostenlose HIV-Tests angeboten werden.