Jahrelang hatte sich die Fraktionsgemeinschaft SÖS und LINKE sowie deren Nachfolgerin SÖS LINKE PluS für ein Sozialticket eingesetzt. Mit der Umsetzung zum 1. Januar 2015 wurde das Sozialticket schließlich Realität: „Das ist ein sehr großer sozialpolitischer Erfolg unserer Fraktionsgemeinschaft“, freut sich Hannes Rockenbauch.
Auf unsere Anregung hin untersuchte der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) die Bekanntheit, Akzeptanz und Nutzung des Sozialtickets. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass sich die Zahl der Nutzer_innen innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt hat. Das ist ein grandioser sozialer wie auch ökologischer Erfolg“, konstatiert Hannes Rockenbauch und verweist auf die Zahl der Nutzer im Jahr 2014, als 129 496 verbilligte Tickets verkauft wurden. Zwei Jahre später stieg die Zahl der Sozialtickets bereits auf 241 581. „Das ist ein wesentlicher Beitrag zur Teilhabe an Mobilität. Wir freuen uns, dass das Sozialticket in sehr kurzer Zeit eine so hohe Akzeptanz und Bekanntheit erlangt hat“, meint Thomas Adler und führt weiter aus: „Die Untersuchung des VVS hat deutlich gezeigt: Mit einer Steigerung des öffentlichen Zuschusses um nur 3 Millionen Euro konnte die Nutzerzahl verdoppelt werden, das Sozialticket ist jetzt auch in der Hauptverkehrszeit nutzbar, da die zeitliche Beschränkung auf Fahrten ab 9 Uhr abgeschafft wurde und das Ticket ist diskriminierungsfrei.“ Vor Einführung des Sozialtickets floss ein öffentlicher Zuschuss für Bonuscard-Besitzer in Höhe von 1,9 Millionen Euro von der Stadt an den VVS. Bürgermeister Föll befürchtete 2014 eine Kostensteigerung von bis zu 17 Millionen Euro. Thomas Adler kommentiert dazu: „Dies hat sich nun als von Herrn Föll aufgebautes Schreckgespenst entpuppt. Im Gegenteil, mit jedem neu gewonnenen Sozialticket-Kunden nimmt der Zuschuss der öffentlichen Hand prozentual ab. Der ökologische Beitrag zur Luftreinhaltung ist durch die vielen zusätzlichen Fahrgäste in Bus und Bahn ein weiterer wichtiger Erfolg“, so Adler weiter.
„Im Arbeitslosengeld II sind nur 25 Euro pro Monat für Mobilität vorgesehen. Noch müssen aber die Bezieher_innen in Stuttgart für ein bis zwei Zonen um die 33 Euro für das Sozialticket bezahlen. Wir wollen das Ticket so weiterentwickeln, damit es nur so viel kostet, wie es im Hartz-4-Satz vorgesehen ist. Dann hätten wir viel erreicht“, unterstreicht Hannes Rockenbauch die Notwendigkeit, die Preise für das Sozialticket weiter zu senken und verweist auf die Berliner Verkehrsbetriebe, die zuletzt diesen Schritt gegangen waren.