Gleichgeschlechtliche Liebe ist so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch steht noch immer Homosexualität in mehr als 70 Ländern der Welt unter Strafe.
Der 17. Mai ist seit 2004 der internationale Tag gegen Homophobie. Dieser Termin wurde gewählt, da am gleichen Tag im Jahr 1990 die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, dass Homosexualität endlich von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen ist. Seitdem ist dieser Tag ein Symbol gegen Diskriminierung, der Schwule, Lesben oder Transsexuelle vielerorts nach wie vor ausgeliefert sind.
Ältere Erwachsene sind noch mit dem sogenannten Schwulenparagraphen 175 des Strafgesetzbuches aufgewachsen. Er stellte bis zum Jahr 1994 Sex zwischen Männern unter Strafe. Insgesamt wurden 140 000 Männer nach §175 verurteilt.
Heute zeigt sich die Abneigung gegen Homosexualität auf andere perfide Art und Weise, die Homophobie wird indirekter zum Ausdruck gebracht. Die „Demo für alle“, die von konservativen bis rechtsradikalen Gruppen und Parteien unterstützt wird, behauptet auf Basis einer „Gender-Ideologie“ vermeintlich Kinder schützen zu wollen. Auf einmal ist es nicht mehr die Abneigung gegenüber Homosexualität, sondern die Glorifizierung des traditionellen Familienbildes, bestehend aus Vater, Mutter und Kind.
Erfreulich ist, dass in Umfragen Homophobie zunehmend auf dem Rückzug ist und gleichzeitig die Mehrheiten für eine Ehe für Alle stetig zunehmen.
Es ist nach wie vor wichtig, am 17. Mai auf die Straße zu gehen und an diesem Tag alle gesellschaftlichen Kräfte dazu aufzurufen, jenen Menschen zu gedenken und sie zu rehabilitieren, die ungerecht verurteilt und unmenschlich behandelt wurden. Es darf keine Rückschritte auf dem Weg zu Vielfalt und Akzeptanz geben.