Der Internationale Frauentag am 8. März oder auch Frauenkampftag genannt ist nicht dafür da, um sich bei den Frauen zu bedanken oder ihnen zu sagen wie toll wir sie finden; dieser Tag wurde von Clara Zetkin begründet, um die Gesellschaft an die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu erinnern.
Frauen sind fast in der gesamten Welt verschiedensten Formen von Ausgrenzung, Vorurteilen, Benachteiligungen, Misshandlungen und Unterdrückung ausgesetzt. Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, dass der Prozess der Emanzipation noch lange nicht abgeschlossen ist. Es beginnt mit der Werbung, in der Frauen oft als mehr Körper denn als Mensch dargestellt werden oder der Sprache, bei der aus 99 Studenteninnen, plus einen Studenten 100 Studenten werden. Wir haben eine Diskriminierung bei Löhnen und Gehältern, bei der eine Frau für die gleiche Arbeit deutlich weniger bekommt als ein Mann; ebenso ist das Risiko für Altersarmut bei Frauen viel höher.
Wenn Frauen etwas dagegen tun möchten, stehen entweder alte Rollenbilder oder Glaubensstrukturen im Weg oder einfach die Tatsache, dass Frauen in der Politik mit 23 Prozent deutlich unterrepräsentiert sind. In weiten Teilen der Welt sind die Mehrheit der Armen und Analphabeten Frauen; Gewalt gegen Frauen und schädliche traditionelle Praktiken sind immer noch weit verbreitet. Es sterben jedes Jahr 300 000 Frauen durch Komplikationen bei der Geburt; 99 Prozent davon in Entwicklungsländern. Frauen produzieren in diesen Ländern mehr Lebensmittel als Männer, leisten auch bei uns mehr im Haushalt, bei der Familie, gehen dazu noch arbeiten und dennoch werden sie bis heute nicht gleich behandelt. Deshalb ist es der Frauenkampftag und Gleichberechtigung ist ein Menschenrecht.