Die Markthalle in der Rückertstraße 7 am Vogelsang steht vor dem Aus. Erst im vergangenen Jahr war die Halle und das 8000 Quadratmeter große Gelände verkauft worden. Die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) hat das Objekt an zwei Investoren abgetreten – mit der Auflage, dass die Markthalle mindestens zehn Jahre fortbesteht. „Nicht mal ein Jahr nach dem Verkauf steht das bisherige Konzept vor dem Aus – und das alles nur, weil der Investor die Miete erhöht“, kritisiert Stadtrat Luigi Pantisano. „Außerdem fragen wir, welche Handlungsspielräume die Stadt besitzt, den Bestand der Markthalle ohne einen Vollsortimenter zu sichern, da die Folgen für den Verkehr und für den nahen BONUS-Markt verheerend wären.“, ergänzt Pantisano. Ziel der Fraktionsgemeinschaft sei es, die Einzelhändler vor Ort zu halten und nicht durch ein austauschbares Angebot einer Supermarktkette zu ersetzen.
Ein grundsätzliches Problem sieht der Fraktionsvorsitzende von SÖS LINKE PluS, Thomas Adler: „Wenn eine bislang von der öffentlichen Hand betriebene Markthalle an einen privaten Investor verkauft wird, ist doch klar, dass es dann um Gewinnmaximierung geht“, erklärt Adler die Mieterhöhungen. „Wir treten seit langem für eine Bodenvorratspolitik ein, sprich: wir wollen den Verkauf städtischer Grundstücke an private Investoren grundsätzlich stoppen“, skizziert Adler die Haltung der Fraktionsgemeinschaft. Die Markthalle am Vogelsang sei typisches Beispiel: nach dem Verkauf würden die Mieten erhöht, die bisherigen Konzepte und Geschäfte müssten weichen. „Die Stadt scheint sich keine Gedanken gemacht zu haben über die Quartiersentwicklung“, kritisiert Luigi Pantisano. Im Moment habe die Markthalle am Vogelsang ein klares Profil. „Ein vielfältiges Angebot mit einem Buchladen, einer Bäckerei, ein Biomarkt und ein Restaurant darf nicht durch das austauschbare Angebot einer Supermarktkette ersetzt werden“, fasst Luigi Pantisano die Forderungen der Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS zusammen.