Strukturplan Vaihingen 2030

Wir beantragen:

  1. Die Verwaltung startet einen Prozess in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien (UTA, Bezirksbeirat Vaihingen), mit Beteiligung der Bürger_innen, Hinzuziehung von Expert_innen und städtebaulichen Ideenwettbewerben, um einen Strukturplan für Vaihingen 2030 zu entwickeln. Die anstehenden stadt- und verkehrsplanerischen Herausforderungen der nächsten Jahre (Eiermann-Areal, Daimler, Allianz, Aurelis, Campus 2030) sollen ökologisch und sozial verträglich umgesetzt werden.
  2. Die Flächennutzungsplan-Änderung im Bereich Heßbrühlstraße und die Aufstellung als eines Bebauungs-Plans Heßbrühlstr. für die Umsiedlung der Allianz Deutschland AG wird ausgesetzt bis ein Strukturplan Vaihingen 2030 beschlossen ist.

Begründung:

Die Bürger_innen im Stadtbezirk Vaihingen stehen in den nächsten Jahren vor weitreichenden städtebaulichen und verkehrstechnischen Entwicklungen und Herausforderungen. Der Eiermann-Campus (Garden Campus Vaihingen) soll städtebaulich nachverdichtet werden, die Universität Stuttgart und das Frauenhofer Institut wollen mit dem Masterplan „Campus 2030“ den Standort Vaihingen weiter verdichten und ausbauen, das Aurelis-Gelände am Bahnhof soll entwickelt werden und auf dem Synergiepark siedelt sich nun auch die Daimler AG mit Büroflächen an. Insgesamt werden durch diese Maßnahmen tausende neue Arbeitsplätze neu angesiedelt. Gleichzeitig ist Vaihingen schon heute durch die Pendlerströme von ein- und ausfahrenden PKWs an der Kapazitätsgrenze mit erheblichen Folgen für die Umwelt und das Klima in Vaihingen.
Hinzu kommen die Pläne der Allianz Deutschland AG die bisherigen Betriebsstätten nun ebenfalls nach Vaihingen umzusiedeln. Die Ansiedlung der Allianz Deutschland AG auf dem Synergiepark Vaihingen wäre prinzipiell denkbar, aber eine geplante Ansiedlung auf dem laut Flächennutzungsplan als Grün- und Sportfläche ausgewiesenen Geländes des Sportverein TSV Georgii Allianz lehnen wir aus ökologischen und sozialen Gründen ab. Auf dem Synergiepark sind Flächen für eine solche Ansiedlung vorhanden und somit ist es für uns unverständlich wieso die Stadtverwaltung der Versiegelung einer für das Klima von Vaihingen wichtigen Grünschneise den Boden bereitet. Der Sportverein erhält keine Ersatzflächen für die Ausübung seiner Aktivitäten und viele junge Mitglieder verlassen schon jetzt den Verein. Ein Naherholungsgebiet für die Menschen in Vaihingen geht durch diese Planungen verloren. Zusätzlich sollen bestehende bezahlbare Wohnungen der SWSG auf dem Gelände dem Vorhaben geopfert werden.

Mit Blick auf die anstehenden städtebaulichen Entwicklungen in Vaihingen ist es dringend geboten die im Jahr 2013 begonnene Entwicklung eines Strukturplans für Vaihingen wieder aufzunehmen. Ein Schwerpunkt in einem Strukturplan muss dabei die Verbesserung der aktuellen Verkehrssituation und die Bewältigung des zukünftigen Verkehrs sein. In Vaihingen herrscht heute schon in den Spitzenzeiten eine Verkehrschaos. Ein „weiter so“ kann es nicht geben und führt letztlich zu einer untragbaren Situation für Bürger_innen in Vaihingen.