S-Bahn-Vorlaufbetrieb auf der Gäu-/Panoramabahn

Begründung:

Die Nutzung der Gäubahn-Panoramastrecke zwischen Vaihingen und Zuffenhausen drängt sich als kostengünstige Erweiterungsoption des S-Bahnnetzes auf. Insbesondere durch den zukünftigen Regionalbahnhalt in Vaihingen mit werktäglich 1033 Fahrten zu 17 Endhaltepunkten mittels S-Bahn, Stadtbahn und Busverbindungen eröffnen sich neue Fahrgastpotentiale. Allein der Stadtbezirk Vaihingen wird in den kommenden Jahren mit zusätzlichen 9.000 – 12.000 Arbeitsplätzen durch gewerbliche Ansiedlungen seinen Einpendlerüberschuss nochmals deutlich erhöhen.

Der in seiner Kapazität unter den aktuellen Betriebsbedingungen und der Leit- und Sicherungstechnik überlastete S-Bahn-Stammast stellt im radialen S-Bahnnetz Stuttgart die gravierendste Engstelle dar, die das gesamte S-Bahn-System zudem äußerst störungsanfällig macht. Eine Durchbindung auf der Gäubahn-Tangentiale zwischen den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg hätte zudem den Vorteil, dass eine teure Einschleifung in den Hauptbahnhof entfallen würde, sofern das Projekt Tiefbahnhof Stuttgart 21 jemals fertiggestellt wird.

Mit dem Schlichterspruch von Heiner Geissler vom 30.10.2010 wurde das Bekenntnis abgegeben, die Gäubahn auf dem Stuttgarter Stadtgebiet zu erhalten. Es ist an der Zeit für diese Trasse ein dauerhaftes Betriebskonzept vorzulegen.

Wir beantragen daher:

  1. Die Verwaltung ermittelt in Zusammenarbeit mit dem VVS den verkehrlichen Nutzen und die
    Kosten eines S-Bahn-Vorlaufbetriebs auf der Gäu-/Panoramabahn zwischen den Endpunkten
    Böblingen und Ludwigsburg, über den Bahnhof Feuerbach. Dabei ist auch zu prüfen, ob und
    in welchem Umfang durch die Einrichtung neuer Haltepunkte der verkehrliche Nutzen erhöht
    werden kann.

2. Kosten und Nutzen des Vorlaufbetriebs werden auf Grundlage eines durchgehenden 30-
Minuten- und eines 60-Minuten-Takts ermittelt.
3. Die Verwaltung stellt die notwendigen Kosten und Fördermöglichkeiten zur Wiederherstellung
von Haltepunkten auf der Gäubahntrasse dar.
4. Ergebnisse der Prüfung werden im Kontext der Fortschreibung des Nahverkehrsplans
bewertet.

Christoph Ozasek,Thomas Adler, Hannes Rockenbauch, Laura Halding-Hoppenheit, Guntrun Müller-Enßlin, Luigi Pantisano, Stefan Urbat,Christian Walter