Brauchen wir noch einen Gedenktag für die an Aids erkrankten und verstorbenen Menschen? Viele meinen, es sei doch schon alles viel besser geworden, aber 2014 sind immer noch 3320 Neuinfektionen registriert worden zuzüglich einer Dunkelziffer. HIV-Betroffene sind immer noch von Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert am Arbeitsplatz, im Wohnort und nicht selten auch innerhalb der eigenen Familie. Dabei findet die Diskriminierung zumeist nicht offen statt. Noch immer dürfen HIV-positive Menschen nicht in alle Länder der Welt reisen. In Afrika sind Millionen Menschen von einer angemessenen medizinischen Grundversorgung ausgegrenzt. In Deutschland kann sich künftig die Situation durch teilweise Streichung öffentlicher Fördermittel in AIDS-Bereich wieder verschärfen. Es gilt also noch immer Ausgrenzung abzuwehren! Dies gelingt nur, wenn eine breite Öffentlichkeit informiert ist. Wir sollten uns klar machen, dass wir alle jederzeit selbst betroffen sein können. Unsere Bemühungen im Bereich der HIV-Prävention dürfen nicht nachlassen. Man darf sich nicht nur auf ein Gedenken am Welt-Aids-Tag beschränken, sondern es muss konkret gehandelt werden. Daher hat SÖS-LINKE-Plus in den Haushaltsberatungen beantragt, dass Zuschüsse für kostenlose HIV-Tests von der Stadt gewährt werden. Wir freuen uns, dass dieser Antrag eine Mehrheit gefunden hat.