Den Höhepunkt der Kulturwoche des Stuttgarter Christopher Street Day (CSD) bildet die Polit-Parade unter dem Motto „Akzeptanz! Was sonst?“ am kommenden Samstag, 25. Juli. Zu diesem Großereignis sind alle Bürger_innen aufgerufen, ein Zeichen zu setzen für AKZEPTANZ VON VIELFALT.
In der konkreten Umsetzung der vollen rechtlichen Gleichstellung hapert es allerding noch auf allen politischen Ebenen. Die Schwarz-Rote Bundesregierung blockiert noch immer die Öffnung der Ehe und ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Die Grün-Rote Landesregierung hat viele Vorhaben angekündigt, bleibt aber vier Jahren nach Regierungsbildung mit ihrem Aktionsplan weit hinter den eigens gesteckten Zielen im Koalitionsvertrag zurück, wie die aufgeschobene Bildungsplanreform zeigt.
Auf kommunaler Ebene gibt es ebenfalls viele Handlungsoptionen, die aber nur zögerlich umgesetzt werden. Es wäre an der Zeit in der Verwaltung neben den sehr wichtigen Stabstellen „Abteilung für Integration“ und der „Gleichstellungsbeauftragten“ eine „Koordinierungsstelle für Akzeptanz von Vielfalt“ zu schaffen, ähnlich wie in Mannheim oder München. Diese Stabstelle könnte ämterübergreifend die Umsetzung von politischen Maßnahmen koordinieren und als Ansprechpartner und Hilfesteller zwischen der Stadtverwaltung und der LSBTTIQ-Community fungieren. Auch fehlt bis heute die Einrichtung einer Stelle im Bereich der Beratung und Begleitung von Lesben, Schwulen und Bisexuellen, aber auch transsexuellen, transgender und intersexuellen Menschen und ihrer Angehörigen. Schirmherr Fritz Kuhn steht im Wort, die Lebenssituation von LSBTTIQ-Menschen in unserer Stadt zu verbessern. Wir sind gespannt auf die anstehenden Haushaltsberatungen!