Wir beantragen:
Die Stadt Stuttgart setzt sich als Mitgesellschafterin der Landesbank Baden-Württemberg bei dieser dafür ein, das in deren Besitz befindliche und weiterhin als „Hindenburgbau“ bekannte Gebäude in Willi-Bleicher-Bau zu benennen und an der Fassade entsprechend zu beschriften.
Begründung:
In diesem Jahr jährt sich mit dem 8.Mai 1945 der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg nun zum 70.Male. Doch heute gewinnt rassistisches Gedankengut in Deutschland wieder an Boden. In Stuttgart und der Region sind offen faschistische Organisationen aktiver denn je. Auch eine zunehmende Militarisierung der Außenpolitik ist Grund zur Beunruhigung. Waffenexporte und Militäreinsätze im Ausland sind fast schon Alltag geworden.
Der Stuttgarter Gewerkschafter Willi Bleicher ist vorbildlich für seinen gelebten Antifaschismus und die Vertretung der Interessen der arbeitenden Bevölkerung. Während des Hitler-Faschismus wurde Willi Bleicher für seinen aktiven Widerstand inhaftiert und unter anderem im KZ Buchenwald festgesetzt und gefoltert. Nach der Befreiung des KZ Buchenwald war er einer der bedeutendsten und offensivsten Gewerkschafter Baden-Württembergs und führte als langjähriger Bezirksleiter der IG Metall zwei große Streikaktionen zum Erfolg. Für seine konsequente Haltung steht auch sein Motto „Du sollst dich nie vor einem lebenden Menschen bücken“.
Mit der Benennung und Beschriftung des ehemaligen Hindenburgbau in „Willi-Bleicher-Bau“ nehmen wir gerne eine Initiative des VVN-BDA auf und setzen damit dem Kriegsgegner, Antifaschisten und Gewerkschafter Willi Bleicher ein ehrendes Andenken.
Fraktionsantrag