Verlegung des Deserteurdenkmals

ANTRAG

Text der Anfrage bzw. Antrages:

Verlegung des Deserteurdenkmals vom Stuttgarter Theaterhaus zum Lern- und Gedenkort Hotel Silber: Zusammenführen, was zusammen gehört!

Am 30.August 2007 konnte endlich in einer feierlichen Zeremonie das ausschließlich von 300 privaten Spendern finanzierte Deserteur-Denkmal enthüllt werden, in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Stadt – unter anderem des damaligen Bürgermeisters Klaus-Peter Murawski.

Die Skulptur des Bildhauers Nikolaus Kernbach zur Erinnerung an die Wehrmachtsdeserteure des 2. Weltkriegs fand seinen Platz seinerzeit am Theaterhaus. Gewissermaßen als „Asyl“, denn u.a. ‚die noch heute verbreitete Abwertung der so genannten Fahnenflucht von Wehrmachtssoldaten als ‚Feigheit‘, verhinderte seinerzeit die Aufstellung des Denkmals an einem zentralen Ort. Erst 2002 wurden die Deserteure aus Hitlers Wehrmacht durch den Deutschen Bundestag rehabilitiert.

Die Erhaltung des Gebäudes der ehemaligen Gestapozentrale im Hotel Silber und die Einrichtung des Gedenk-und Lernorts dokumentieren, dass es höchste Zeit ist für eine öffentliche Anerkennung des mutigen Widerstands der Deserteure, die ihr Leben riskierten, um sich dem Dienst für die NS-Ideologie in einem verbrecherischen Krieg zu entziehen.

Das Deserteurdenkmal soll deshalb zentral und an geschichtsträchtigem Ort aufgestellt werden. Kaum ein Platz in Stuttgart ist dafür besser geeignet als das Hotel Silber. Mit der Aufstellung des Deserteurdenkmals beim Hotel Silber würde endlich zusammengeführt was zusammengehört.

Wir beantragen daher:

  1. Das Denkmal für alle Deserteure wird vom Theaterhaus auf den kleinen Platz Dorotheenstraße/Holzstraße beim Hotel Silber versetzt
  1. Die Kosten für Verlegung, Aufstellung und Unterhalt des Denkmals übernimmt die Stadt Stuttgart

 Fraktionsantrag