Einführung eines veganen Gerichts in städtischen Kantinen

Wir beantragen: 

  1. Es soll zukünftig täglich ein veganes Essen auf der Tageskarte in städtischen Kantinen angeboten werden. Die erste Umsetzungsstufe erfolgt baldmöglichst in den Zentralkantinen, soweit möglich schrittweise, aber allerspätestens nach dem nächsten Doppelhaushalt auch in den Außenkantinen.
  1. Es soll eine Stelle für eine/n Koch/Köchin (EG 6) geschaffen werden, um die Qualität des veganen/vegetarischen Essens durch frische Zubereitung zu verbessern.
  1. Es sollen Haushaltsmittel für Informationskampagnen (z.B. über den Zusammenhang von Fleischkonsum und Klimafolgen, zu Tierwohl, Essen und Gesundheit) in Höhe von 30.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
  1. Die Deklaration beim Essen soll verbessert werden, um z.B. über Inhaltsstoffe (z.B. keine tierischen Produkte enthalten) oder auch über die CO2 -Bilanz informiert zu sein.
  1. Rezepte sollen auf vegane Bestandteile umgestellt werden bzw. es sollen neue Rezepte umgesetzt werden.
  1. Beim vegetarischen/veganen Essen sollen Convenience-Produkte reduziert werden.
  1. Drei Aktionsessen pro Woche sollen zukünftig als vegetarische/vegane Gerichte angeboten werden. So wird automatisch der Fleischkonsum reduziert, Besucher*innen können bei guter Qualität für ein veganes/vegetarisches Essen gewonnen werden.
  1. Durch den vermehrten Einsatz von Gewürzen und frischen Kräutern soll die Attraktivität weiter gesteigert werden.
  1. Das bestehende Diktat des Sachbezugswerts soll gelockert werden, indem bei Überschreiten dieses Wertes fällige Steuern von der Stadt getragen werden.
  1. Der Gesamtrahmen für den Essenspreis in Höhe von 3,60€ bleibt erhalten
  1. Veganes/vegetarisches Essen muss zwingend preisgleich mit oder in der mittelfristigen Preisentwicklung günstiger als Fleischgerichten sein.

Begründung:

Der Zusammenhang mit Klima- und Umweltbelastungen durch die Tierhaltung (CO2, Methan, Nitratbelastung in Boden und Grundwasser durch Gülleausbringung) ist längst wissenschaftlich bewiesen. So stammen beispielsweise 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung. Studien ergeben ganz klar, dass eine vegane Ernährung im Vergleich zu tierischen Erzeugnissen um einiges umwelt- und klimaverträglicher ist. Zudem hat die Essenswahl auch Einfluss über Stuttgart hinaus. So ist es nicht ungewöhnlich, dass für die Tiere in Deutschland Futtermittel bzw. Kraftfutter genutzt wird (beispielsweise Soja), welches seinen Ursprung aus Regenwaldgebieten hat. Damit trägt die Stadt Stuttgart sehr wohl eine Verantwortung über die Stadtgrenzen und sogar über unseren Kontinent hinaus.

Wenn die Stadt Stuttgart den Klimaschutz ernst nehmen möchte, muss auch eine tier- und klimafreundliche Essensauswahl möglich sein, welche durch die Einführung eines veganen Gerichts auf der Tageskarte sichergestellt werden soll. Diese Forderung nach einer ständig verfügbaren veganen Alternative in städtischen Kantinen, wurde auch bereits 2016 von dem Jugendrat (Drucksache 2/2016) eingebracht. Die beantragten Punkte sind zudem mit dem Gesamtpersonalrat(GPR) der Landeshauptstadt Stuttgart abgesprochen.