Was haben der Norwegische Staatsfonds, die Bank of America, die Versicherungskonzerne AXA und Allianz, die Yale University, Städte wie Oslo, Münster, Seattle und die Stadt Stuttgart gemeinsam? Sie alle betreiben Divestment. Sprich: Sie trennen sich von klimaschädlichen Aktien, Anleihen oder Investmentfonds und setzen damit einen Impuls für eine klimagerechte Zukunft. Mit dieser Entscheidung übernimmt Stuttgart Verantwortung für die Lebensverhältnisse der jetzigen und aller zukünftigen Generationen. Divestment ist ökologisch unumgänglich und wirtschaftlich dringend geboten. In Fachkreisen wird vor einer Kohlenstoffblase gewarnt. Sobald sie platzt, werden die Finanzmärkte schwer erschüttert. Fossile Energien und die Atomkraft haben keine Zukunft.
Stuttgart setzt nicht nur Forderungen der globalen Klimabewegung in eine lokale Agenda um, wir setzen auch ethische Mindestkriterien für die Finanzmarktaktivitäten der Stadt. Es ist unethisch mit Kriegswaffen, ausbeuterischer Kinderarbeit, Zwangsarbeit, mit Tierleid, und Gentechnikmonopolen auf Saatgut Profite zu machen.
Die Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS setzt sich seit langem für ökologische und soziale Anlagerichtlinien ein und begrüßt es, dass die Mehrheit des Gemeinderats nun auch zu dieser Erkenntnis gelangt ist. Damit ist das Thema aber nicht erledigt: Nun müssen auch sämtliche Unternehmen, an denen die Landeshauptstadt beteiligt ist nachziehen. Insbesondere die Landesbank Baden-Württemberg, die sich bis jetzt geweigert hat Ausschlusskriterien zu definieren, muss nachbessern. Der neue LBBW-Vorstand hat jetzt die Chance zu liefern. Eine Bankenrettung aufgrund eines unterlassenen Divestments wird es mit SÖS-LINKE-PluS nicht geben.