„Der Mietspiegel war in den vergangenen Jahren immer ein willkommenes Instrument der Immobilienlobby, die ohnehin schon zu hohen Mieten immer noch weiter steigen zu lassen“, betont die wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke und SÖS, Johanna Tiarks (Die Linke). „Deshalb haben wir das auch immer abgelehnt und als Mieterhöhungsspiegel bezeichnet“, so Tiarks weiter.
Mit der Gesetzesänderung, die eine Mitwirkungspflicht der Mieter*innen vorgeschrieben hat, hat sich die Zahl der Rückmeldungen deutlich erhöht. „Das lässt tief blicken. Es liegt auf der Hand, dass auch in der Vergangenheit die tatsächliche Steigerung der Mieten nicht so hoch war, wie im Mietspiegel behauptet“, sagt Johanna Tiarks.
„Dass die Immobilienlobby Haus und Grund sich jetzt wie ein trotziges Kleinkind vom Mietspiegel distanziert, zeigt einfach nur, dass es ihr nur um Maximierung von Gewinnen geht. Die Interessen der Mieter*innen fallen für sie einfach hinten runter. Haus und Grund ist Teil des Problems bei der Mietenkrise,“ betont der Sprecher für Stadtentwicklung, Luigi Pantisano (Die Linke). „Bei der Erstellung des Mietspiegels war „Haus und Grund“ noch dabei – jetzt gefällt ihnen das Ergebnis nicht und deshalb steigen sie aus. Das ist unprofessionell und zeigt, dass der Mietspiegel für die Immobilienlobby nur ein Mittel zur Gewinnsteigerung war“, sagt Johanna Tiarks.
„Für einen aus den Fugen geratenen Mietwohnungsmarkt in Stuttgart brauchen wir dringender denn je einen bundesweiten Mietendeckel, ein wirkungsvolles Zweckentfremdungsverbot, die konsequente Ahndung von Mietwucher, Milieuschutzssatzungen und Maßnahmen zur Verhinderung von Immobilienspekulation“, so Luigi Pantisano abschließend.