Rosenstein-Wettbewerb: Planlos ins Ungewisse stolpern

Mit der Präsentation der Ergebnisse des Rosenstein-Wettbewerbs schreiten die Planungen zwar voran, „aus unserer Sicht ist das aber eine Phantomdiskussion, angesichts der realen Probleme des Projekts Stuttgart 21“, so Fraktionssprecher Thomas Adler mit Blick auf Kostenexplosionen, ungeklärtem Brand- und Hochwasserschutz und dem Wassereinbruch in Obertürkheim. „Dieses Gebiet wird am Sankt Nimmerleinstag zur Bebauung zur Verfügung stehen, die oberirdischen Gleisflächen werden auch in Zukunft benötigt – von daher lehnen wir diesen Wettbewerb grundsätzlich ab“, so Adler weiter.

„Das Wettbewerbsverfahren selbst hatte ebenfalls viele Fehler: es gab keinerlei elementare strategische Vorgaben des Gemeinderats hinsichtlich Klimaneutralität oder eines autofreien Quartiers. Zwischen der ersten und zweiten Stufe des Wettbewerbs gab es keine Bürgerbeteiligung und es ist nur der Jury des Wettbewerbs zu verdanken, dass es jetzt noch einmal eine Auseinandersetzung über die beiden vermeintlich besten Entwürfe gibt“, ergänzt Fraktionssprecher Hannes Rockenbauch. „Darüber hinaus ist dieser Wettbewerb schlicht naiv, weil er drei essenzielle Fragen ausklammert, bzw. sich mit ihnen nicht auseinandersetzt: Die Altlastensanierung auf den Gleisflächen und rund um den Lokschuppen – dort warten noch Probleme, die derzeit überhaupt nicht absehbar sind. Zudem ist die Frage des Paketpostamts nicht geklärt: Das Gebäude und das Gelände gehören der Post – eine Verkaufsabsicht des Logistikers haben wir bislang nicht vernommen. Und nicht zuletzt wird wider besseren Wissens Stuttgarts wichtigste Frischluftschneise einfach zugebaut“, so Hannes Rockenbauch

„Wir gehen davon aus, dass dies nicht der letzte Wettbewerb zum Thema Rosenstein gewesen sein wird. Es scheint so, als ob jeder Oberbürgermeister seinen Wettbewerb machen müsste – denn die Rosenstein-Bebauung ist das argumentativ „letzte Aufgebot“ der Stuttgart-21-Befürworter für ihr insgesamt bankrottes Projekt. In gut anderthalb Jahren könnte also der nächste folgen“, so Adler abschließend.