Die gegenwärtige Bewirtschaftung des Stuttgarter Forsts erregt deutliche Kritik in der Bevölkerung. Der massive und großflächige Einschlag in das Naherholungsgebiet Botnanger Wald, in dem Forstarbeiter mit großen Holzerntemaschinen alte Buchen entnahmen, warf Fragen über die Waldstrategie der Stadt auf. Welche Gewichtung hat der Ertrag? Welches Gewicht kommt der Ökologie und dem Artenschutz zu? Und wie ist es um den Wald als Naherholungsgebiet bestellt? Denn seit langem sind Rast- und Grillplätze in unzumutbarem Zustand. Die Beschaffenheit des Waldes und der pflegende Umgang mit ihm muss mit der Bürgerschaft sowie den Umwelt- und Naturschutzverbänden diskutiert werden. Dialog und Partizipation sollen unserer Auffassung nach Grundlage einer nachhaltigen Waldpflege sein, deshalb ist die Einberufung eines Beirats für den Stuttgarter Wald nötig. Die Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS schließt sich dieser und anderen Forderungen der neu gegründeten Initiative Stuttgarter Wald an und fordert auf Grundlagen der Studien des Ökoinstituts eine sanfte und schonende Bewirtschaftung des Stuttgarter Forsts. Nicht an wirtschaftlichem Nutzen, sondern an der Funktion des Waldes als Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, Frischluftlieferant und Naherholungsgebiet sollte sich die Forsteinrichtung orientieren. Eine wirklich zukunftsfähige Waldpolitik muss sich deshalb an ökologischen und sozialen Kriterien orientieren. Der wirtschaftliche Gewinn aus der Holzernte ist für die Stadt ohnehin marginal und bietet daher kein stichhaltiges Argument für die vorrangig ökonomische Nutzung des Waldes. Darum fordern wir ein Moratorium bei den massiven Abholzungen und einen pflegerischen Umgang mit der grünen Lunge der Stadt.